Meine Gedanken zum 9. November 1989
Ich habe die DDR mit gemacht, bis zu ihrem bitteren Ende.
Ich habe die Wende 1989 mit gemacht, habe Montags mit vielen Tausenden Menschen in Leipzig für neue Freiheiten demonstriert. Die Wende erlebt mit vielen enttäuschten Hoffnungen.
Und ich habe die BRD mitgemacht, bin durch Kohls versprochenen blühenden Landschaften gewandelt. Habe Merkels „Wir schaffen das“ hautnah erlebt.
So bin ich durch die Zeit geeilt und unwiederbringlich gealtert.
Vornweg genommen: Wir haben es nicht geschafft! Ich wußte schon 2015 das viele aus den Kriegsgebieten geflohenen junge Männer uns noch Probleme bereiten würden. Jetzt haben wir die Probleme mit fehlendem Integrationswillen und erhöhte Kriminalitätbereitschaft.
Jetzt haben wir die gesamten Probleme, welche wir jahrelang mit rum geschleppt haben.
Nur noch Streit in den Regierungskoalitionen. Ich habe eine FDP erlebt, die mir auch erst Hoffnung machte, welche aber in ihrem eigen Sumpf erstickt ist.
Manchmal soll es eben auch besser sein nicht zu regieren als schlecht zu regieren. Auch ich war einmal Mitglied der FDP und habe sie irgendwann enttäuscht verlassen.
Statt uns mit der Zukunft zu beschäftigen, die Wirtschaft wieder zum Laufen zu bringen, den Staat zu verschlanken und die überfordende Bürokratie abzubauen, beschäftigen sich alle Parteien nur mit der AfD. Sie hat aber nun ein großes Wählerpotential, was man nicht vergessen sollte. Man kann sie verteufeln wie man sie zu halbieren versucht, man kann sie aber nur mit sachlichen, politischen Mitteln stellen.
Auch in der DDR gab es kleine Errungenschaften, wie Bildung und Gesundheit die hervorragend waren. Statt alles was aus dieser Zeit kam abzuwickeln hätte man Einiges auch mit in das gemeinsame Deutschland nehmen sollen. Das wäre schon ein Dankeschön an die vielen Menschen aus dem Osten gewesen und hätte die Integration in das neue Deutschland erleichtert. Angefangen, die guten Dinge zu übernehmen, das Bildungssystem zu entpolitisieren. Gemeinsamkeiten wie eine gemeinsame neue Hymne zu gestalten und die Ostdeutschen mit ins gemeinsame Boot zu nehmen und sie nicht nur als Verbraucher zu sehen.Nicht im Alten unter zu gehen sondern auch etwas progressives Neues zu machen.
Dies haben wir alle versäumt. Die Geschichte wird dem Recht geben.
Meine Meinung Jürgen
