Erlebtes – Herbert Köfer im café esprit Taucha

Mit Herbert Köfer war ein bekannter DDR-Schauspieler, Moderator und Synchronsprecher im ausverkauften Café Esprit zu Gast. In seiner komödiantischen Art und Weise las der 90-Jährige mit seiner so sympathischen Stimme einige Episoden aus seiner Autobiografie „Nie war es so verrückt wie immer …“, die 2008 in einer erweiterten Neuauflage im Verlag „Das Neue Berlin“ erschien.

Der Titel des Buches sei so stimmig, stellte Köfer gleich am Anfang seiner Lesung klar und bekannte: „Ich war gerne ein DDR-Bürger, ich schäme mich nicht dafür“. Herbert Köfer kennt man vom Fernsehen, vom Radio und auch vom Theater. Bei der Geburtsstunde des Deutschen Fernsehfunks (DFF) war er am 21. Dezember 1952 der erste Nachrichtensprecher der „Aktuellen Kamera“. Fast 40 Jahre gehörte er dem DFF-Ensemble an und hat das Profil des Senders mit geprägt, zum Beispiel in der Rolle des Rentners Schmidt in der 20-teiligen Serie „Rentner haben niemals Zeit“. Auch in der letzten Sendung des DFF am 31. Dezember 1991 stand er noch einmal vor der Kamera.

Dabei sollte Herbert Köfer nach dem Willen seiner Eltern einmal den Verlag seines Vaters übernehmen und so begann er 1937 mit einer kaufmännischen Lehre. Doch sein Interesse für die Schauspielerei erwachte schon 1929, als er mit seinen Eltern die Heidelberger Schloßfestspiele besuchte und bekannte Schauspieler jener Zeit erlebte. Das Kleist’sche Ritterschauspiel „Kätchen von Heilbronn“ hat es ihm besonders angetan. „Da habe ich Blut geleckt und war dem Zauber verfallen“ sagte er wörtlich dazu. Heimlich bewarb er sich dann auf eine Zeitungsannonce hin bei der Schauspielschule. Er bestand die Eignungs- und schließlich auch die Aufnahmeprüfung. Eine Ohrfeige bekam er von seiner Mutter dafür, als sie das herausbekam. „Die Kunst verlangt Opfer“ schreibt Köfer in seinem Buch dazu. Doch ein Opfer sollte er für die Schauspielerei allerdings bringen, nämlich seine abstehenden Ohren anlegen lassen. Pfiffig klebte er sich die Ohren nur an. Sehr zur Erheiterung der Zuhörer las er dann eine Episode aus dem Buch, wie der Kleber an einem heißen Sommertag plötzlich nach ließ und sein Direktor das mit den Worten: „Köfer sie werden mal Komiker“ kommentierte. Ist er ja dann auch geworden.

Gespannte Ruhe dann als Köfer aus seiner Geschichte „Totalschaden“ gelesen hat. Am Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 war ihm eine Kuh, „ein Zonenrind“ ins Auto gelaufen und verursachte einen Auffahrunfall. Herbei geeilte Polizisten erkennen ihn sofort und die anderen beteiligten Autofahrer aus den alten Bundesländern wundern sich sehr darüber. Für Köfer war das „eine Art Gleichnis“. Doch auch in letzter Zeit stand er noch oft vor der Kamera und tourt mit seiner „Köfers Kommödiantenbühne durch die Lande. Aufhören will er noch nicht, denn es gibt für ihn viele Gründe nicht zu sterben.
Für die Zuschauer war es ein „sehr guter und erfrischender Abend“, wie Steffi Möller aus Schkeuditz feststellte. Sie faszinierte vor allem, wie geistig fit Köfer wirkte. Constanze Sucker ist extra wegen Herbert Köfer mit ihrem Mann aus Berlin angereist. Auf der Buchmesse war sie auf ihrem Lieblingsstand, dem der LVZ. Doch auch die Lesung in Taucha hatte sie sich extra ausgesucht. „Hier ist es gemütlicher als auf der Messe, wo es so voll ist“, brachte Uta Marz ihre Eindrücke von den Lesungen im Tauchaer Kulturcafe auf den Punkt.

Erlebtes – Niemann „Im Osten“


Kai Niemann sang seinen Hit „Im Osten“ auch im café esprit.

Im Jahre 2001 sorgte Kai Niemann mit diesem Song für Aufsehen. Ich hatte ihn damals in einer Kirche in Leipzig Connewitz kennen gelernt, als er bei einem Heinz Rudolf Kunze Konzert neben mir saß. Zehn Jahre später trat er mit anderen Künstlern im Tauchaer café esprit auf.
Zur Erinnerung nochmal den Songtext, welchen ich beim ersten Hören eigentlich den „Prinzen“ zugeordnet habe. Aber es war ein Niemann Klassiker.

„Im Osten“ Song von Niemann

Die eingefleischten Kenner wissen
Dass die Männer im Osten besser küssen
Dass die Mädchen im Osten schöner sind
Weiß heutzutage jedes Kind
Dass die Mauern im Osten besser halten
Dass die meisten hier meistens etwas schneller schalten
Dass eigentlich fast alles etwas besser ist
Als im Westen
Jeder wird mal die Erfahrung machen
Dass die Kinder im Osten öfter lachen
Dass sie sich auch über kleine Sachen freun
Und wenn sie böse warn das später auch bereun
Dass die Omis im Osten viel lieber sind
Und jeder Spinner hier eigentlich nur halb so viel spinnt
Dass eigentlich fast alles etwas besser ist
Als im Westen
Trotzdem sind wir
Wir sind ja so schön
Viel zu bescheiden
Junge sind wir schön
Trotzdem kann uns immer noch nicht jeder leiden
Wir sind ja so schön
Wir sind
Wir sind ja so schön
Viel zu bescheiden
Junge sind wir schön
Dass wir irgendwann die Sieger sind
Lässt sich nicht vermeiden
Jeder weiß dass wir hier immer unser bestes gaben
Und dass auch Ossis den Golf erfunden haben
Dass die Zeit hier nicht so schnell vergeht
Weil sich die Erde etwas langsamer dreht
Dass die Butter hier mehr nach Butter schmeckt
Und der Sekt auch etwas mehr nach Sekt
Dass eigentlich fast alles etwas besser ist
Als im Westen
Trotzdem sind wir
Wir sind ja so doll
Viel zu bescheiden
Junge sind wir doll
Trotzdem kann uns immer noch nicht jeder leiden
Wir sind ja so doll
Wir sind
Wir sind ja so doll
Viel zu bescheiden
Junge sind wir doll
Dass wir irgendwann die Sieger sind
Lässt sich nicht vermeiden
Jeder weiß dass die Sonne im Osten erwacht
Und um den Westen meistens einen großen Bogen macht
Dass der Wind von Osten meistens etwas frischer weht
Dass die Semper Oper nicht in Düsseldorf steht
Dass Martin Luther auch schon ein Ossi war
Und dass im Osten überhaupt alles wunderbar
Und eigentlich fast alles etwas besser ist
Als im Westen
Trotzdem sind wir
Wir sind ja so gut
Viel zu bescheiden
Junge sind wir gut
Trotzdem kann uns immer noch nicht jeder leiden
Wir sind ja so gut
Wir sind
Wir sind ja so gut
Viel zu bescheide
Junge sind wir gut
Dass wir irgendwann die Sieger sind
Dass wir irgendwann die Sieger sind
Dass wir irgendwann die Sieger sind
Lässt sich nicht vermeiden

Erlebtes – Torsten Wolf, ein Mann für alle Fälle

Er trat im café esprit als Solist auf, brachte musikalische Freunde, wie Burkhard mit und gestaltete einfach das Musikprogramm im esprit mit. Aber Torsten war auch Wegbereiter für einige musikalische Events im esprit. Dafür erst einmal an dieser Stelle unser uneingeschränkter Dank. So wären zum Beispiel die großartigen Clubkonzerte eines Mike Kilian , einer Anne Haigis , oder einer Ulla Meinecke nicht so einfach möglich gewesen. Er stellte die Veranstaltungstechnik und hatte auch die Regler während der Veranstaltung fest im Griff und sorgte für einen hervorragenden Sound. Neben einem Konzert zu organisieren ist halt diese Tätigkeit von enormer Wichtigkeit. Dazu lieferte er auch selbst einige ganz beachtliche Muggen im esprit ab. Lieber Torsten, Du gehörst fest zum Team esprit. Dankeschön!

Erlebtes – Katy Karrenbauer im Tauchaer café esprit

 

10.03.2012


So richtig bekannt wurde Katy Karrenbauer durch die Rolle der Christine Walter in der Fernsehserie „Hinter Gittern – Der Frauenknast“, hatte aber auch vorher schon etliche Rollen in TV-Serien, wie „Notaufnahme“ oder „Alphateam“. Danach oder während dieser Zeit kamen dann noch Kino- und Fernsehfilme dazu. Als sie 2011 in das australische Dschungelcamp ging, fragten sich viele „Hat die das nötig?“. Ja, sie hatte es: Durch ein aus vielerlei Gründen fehlgeschl Weiterlesen „Erlebtes – Katy Karrenbauer im Tauchaer café esprit“

„Mister Twist“ – Kultstatus im café esprit

Kossi is King!

Es ist fast wie nach Hause kommen! Das Esprit (sprich: Esch-pritt) ist wie ein heimlicher Hafen in der Bandgeschichte der Twister. Doch ein Mann schaffte es, sich hier eine Fanschaar aufzubauen, die seinesgleichen sucht. Einer Sekte ähnelnd rufen sie wie von einer Gehirnwäsche umnebelt den Namen ihres Gurus, ihres Führers, ihres Königs: KOSSI!

Nirgends auf der Welt wird lauter applaudiert für Hits wie „13 Flaschen Bier im Regal“, „Ich bin ein Mann“ und natürlich „Surfing Bird.“

PS: Die anderen Twister spielen und singen natürlich auch (mit)!

PPS: Platzreservierung dringend empfohlen. Tel.: 034298 73927 Kossi is King!
(Eigenbericht der Band „Mister Twist“ von Stefan Klöbzig)

„Mister Twist“ im Konzert im café esprit:
https://youtu.be/vgRsvkrhQFo?feature=shared

Wege übers Land und nach Taucha

Aus dem Gästebuch café esprit
„Wege übers Land und in aller Freundschaft nach Taucha“
Ursula Karusseit
„Es war für mich ein sehr schöner Abend mit nettem Publikum und freundlichem Hausherren.
Gerne wieder! Herzlichst! Ursula Karusseit.
14.11.09“

Das kann ich nur bestätigen, auch für uns war es ein sehr schöner und unvergessener Abend im café esprit. Auf sie, die legendäre Schauspielerin haben sich die Tauchaer schon lange gefreut. Dementsprechend waren die wenigen Plätze im esprit in Windeseile ausgebucht. Ihr war es gelungen in dem Film „Wege übers Land“, an der Seite von Manfred Krug, einen Film, der als Spiegel der damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse einen Einblick in den Alltag der DDR gab, eindrucksvoll mit zu gestalten. Auch in der TV Serie „In aller Freundschaft“ musste sie sich in der Rolle nicht viel verändern. Sie spielte, wie im wahren Leben eine überaus sympathische, anpackende Frau mitten im Leben an der Seite des unvergessenen Fred „Axel“ Delmare und spielt auch nach seinem Tod die Rolle der Charlotte Gauss weiter.
Julia Lehne und Norman Daßler im Duo „Two and Two“ umrahmten mit einfühlsamen deutschen Songs einen unvergesslichen Abend im café esprit. Diese Veranstaltung war eine der Sternstunden im esprit. Danke Usch!

Erlebtes – Zwischen Himmel und Erde – Anke Lautenbach

Aus dem Gästebuch café esprit
Anke Lautenbach
DANKE ANKE
„Ein Kleinod in und für Taucha! Ich bedanke mich für die wunderbare Gastfreundschaft!
Herzlichst Anke Lautenbach, 19.Januar 2010“
Diese Veranstaltung in Taucha ist persönlich für mich einer der schönsten Erinnerung an die stimmgewaltige Anke Lautenbach. Wir waren noch im Jahr 2009 bei einer Gala anlässlich ihres 25 jährigen Bühnen Jubiläums in Leipzig. Dort waren viele Kollegen als Gäste gekommen und musizierten mit ihr bis weit in die Nacht.
Für mich, noch immer nicht fassbar.
Am 24.April 2012 hatte Anke Lautenbach den Kampf gegen den Blutkrebs verloren. Seit Sommer 2011 kämpfte die Sängerin, die mit Stars wie Caterina Valente, Milva, Andrea Bocelli und anderen aufgetreten war, gegen die Leukämie. Wir werden dich nicht vergessen! Mit diesem Gästebucheintrag möchten wir vor allem an eine große Künstlerin erinnern.
R.I.P. Anke Lautenbach!

Hier der Bericht vom Stadtmagazin von der Veranstaltung:
„Zwischen Himmel und Erde“, das war Anke Lautenbachs Titel mit dem sie 1997 bei der deutschen Grand-Prix-Vorentscheidung einen beachtlichen 4. Platz belegte. Natürlich durfte dieser Schlager, der Anke Lautenbach deutschlandweit bekannt gemacht hat, bei der 16. Ausgabe der Blauen Stunde im cafe esprit nicht fehlen. Wieder war es dem gastgebenden Kunst- und Kulturverein Taucha (Kukuta) gelungen eine bekannte Künstlerin in die Parthestadt zu holen. Die Musik wurde ihr in die Wiege gelegt, so berichtete Anke Lautenbach zu Beginn des Gespräches mit Moderator Tobias Meier. Von der Mutter hat sie in dem kleinen Dorf Hessen bei Halberstadt das Klavierspielen gelernt. Später nach dem Umzug der Eltern nach Halberstadt ging sie zum Kinderballett und war auch in einer Chor- und Theatergruppe aktiv.
Das zeigt die Vielseitigkeit der Anke Lautenbach, die sich auch während ihres Studiums (Kultur und Musikwissenschaften sowie Gesang) an der Universität Leipzig fortsetzte. Da war sie Sängerin der in Leipzig gut bekannten Band „Robbys“, hat aber auch im Gewandhaus „Carmina Burana“ mitgesungen. „Es war ein schwieriger Anfang“ betonte sie, „aber wir haben bei den Robbys von Schlager über Stimmungslieder bis hin zu Rocktiteln alles gemacht und ich habe auch ab und zu Keyboard gespielt“. Mit den Robbys hat sie auch an der Erdgastrasse, in Ungarn und auch im Palast der Republik gesungen. Später hatte sie mit der Studentenband „Funktaxi“ ihren ersten Fernsehauftritt. Heute tourt sie mit Gunter Emmerlich und dem Musical „Anatevka“ durch die Lande oder ist Gast bei den vom Leipziger Thomas Birkholz jährlich an der Ostsee veranstalteten „Vineta-Festspielen“ und natürlich nimmt sie auch noch CD’s auf. Aber es ging in der Blauen Stunde nicht nur um die Künstlerin, vielmehr interessierte sich Meier für die Menschen an ihrer Seite, die ihr diesen Weg geebnet haben. Neben ihren Eltern, die sie mehre Male erwähnte, ist das vorallem ihre langjährige Freundin Beate Siegert und ihr Produzententeam Heike Fransecky und Andreas Goldmann, mit denen sie vorderste Plätze in den deutschen Hitparaden erreichte. Im vergangenem Jahr hatte Lautenbach ihr 25. Bühnenjubiläum. Das hat ihre Freundin Siegert extra für sie organisiert und arrangiert und dafür ist sie ihr unendlich dankbar. „Es war eines meines schönsten Geschenke in den letzten Jahren“, schwärmte Lautenbach und sie würde gerne öfters in Leipzig auftreten. Lautenbach fühlt sich nicht als Star und hat vielleicht deshalb nach der Wende keinen Bruch erlebt, auch weil sie sich musikalisch nie eingrenzen ließ. „Man darf die Bodenhafttung nicht verlieren und Singen ist nicht das Einzige Leben“, das gibt sie heute ihren Schülerinnen und Schülern ihrer SCALA Akademie für Gesang und Entertainment GmbH mit auf den Weg.
Bei den Zuhörern im gut besuchten cafe esprit wurden Erinnerungen wach an ihre Jugendzeit, wo man noch Tanzen war bei den „Robbys“. Auch Gerda Pohlers, die schon seit Jahren ein Fan von Lautenbach ist, hat den Abend sehr genossen und ließ es sich nicht nehmen, die ihre neuste CD „Erzähl mir mehr von Dir“ zu kaufen und signieren zu lassen. Auch Lautenbachs Freundin Beate Siegert war mit unter den Zuhörern.
Hervorzuheben bei der 16. Blaue Stunde des Kukuta ist vorallem, das perfekte Zusammenspiel zwischen Künstlerin (Lautenbach) und Moderator (Meier)
Bericht IVT. Text und Fotos: Matthias Kudra

Erlebtes – Peter Wieland im café esprit


Peter Wieland macht mit Ulli Schwinge einen Veranstaltungsstop im Tauchaer café esprit

Mit 87 ist er wahrlich schon alt – und grau geworden ist er auch: Peter Wieland, der gestern Abend zur Tauchaer Blauen Stunde auf der kleinen Bühne im Kulturcafé esprit stand. Gemeinsam mit Michael Schuster, dem Autor und Verleger der Biografie “Nicht nur Fair Lady” unternahm der vor allem im Osten Deutschlands noch sehr bekannte Musical- und Schlagersänger eine musikalische Reise durch sein Leben. Beide haben sich 2012 in Köthen kennen gelernt und da entstand die Idee, Wielands Lebensweg nachzuzeichnen. Der Schuster Verlag Baalberge ist zwar eher regional orientiert, doch dreht sich in Wielands Leben eben vieles um Köthen.
Nach der Vertreibung aus Stettin, wo der geborene Ralph Sauer aufgewachsen ist, wurde Köthen seine neue Heimat. Dort sang der gelernte Zimmermann im Kirchenchor und lernte am Köthener Theater Heinz Quermann und Horst Tappert kennen, bevor er zum Musikstudium nach Berlin ging. Beim Rundfunk wurde im Frühjahr 1958 aus Ralph Sauer schließlich Peter Wieland, um eine Verwechslung mit dem blinden Sänger Wolfgang Sauer (“Wenn die Glocken hell erklingen”) aus dem Rheinland zu vermeiden. Nach einigen Engagements bei den Theatern in Köthen, Neustrelitz und Güstrow begann seine einzigartige Karriere bei Funk- und Fernsehen aber auch im Friedrichstadtpalast in Berlin.
Mit ein paar Unterbrechungen hat er bis 2013 immer in den Weihnachtssendungen des DDR-Fernsehens bzw. des MDR den Bing Crosby Titel “White Christmas” gesungen. Schließlich entdeckte er in Eberswalde seine zweite Frau Dagmar Frederic, förderte sie und bildete mir ihr von den 60er bis in die 80er Jahre ein beliebtes Schlagerduo. Seine Karriere ging auch nach der Wende fast ohne Stolpersteine weiter. Er spielte nicht nur im “Friedrichstadtpalast”, auch auf dem Traumschiff “MS Berlin” eine Rolle in der RTL-Fernsehserie “GZSZ” (Gute Zeiten, schlechte Zeiten) und 1999 und 2000 immer wieder den Kaiser Franz Josef aus der Operette “Im Weißen Rössl”. Zum vorerst letzten Mal stand er 2010 im Rahmen einer Gala zu seinem 80. Geburtstag als Kaiser Franz auf der Bühne. Doch aufhören will er erst wenn seine dritte Frau zu ihm sagt: “Jetzt geht es nicht mehr”.
Davon ist noch keine Spur, denn im esprit plauderte er nicht nur sehr charmant, nein er überzeugte auch mit seiner unverwechselbaren Stimme und erinnerte mit dem Udo Jürgens Titel “Ich will, ich kann” auch an die unvergessene Anke Lautenbach, die ja auch einmal zur Blauen Stunde im esprit war. Technisch wurde er an diesem Abend von Ulli Schwinge, der bekannte Musikproduzent, der auch schon Titel für Roland Kaiser, Mary Roos und Gaby Rückert geschrieben hat und im April sein 40 jähriges Bühnenjubiläum feiert, erstklassig betreut. Musikerkollege Stephan Langer, der zum Rosenmontag (27.02.) das nächste Mal im esprit spielt und zu den Wieland Verehrern zählt , sagte über den Abend: “Es ist immer wieder erfrischend wenn ein so alter Künstler noch eine so gute Darbietung abliefert”.
Bericht HVT. Text und Foto: Matthias Kudra

Hier ging die Post ab

Erinnert ihr euch? „Veranstaltungssplitter“
Stefan Preston Klöbzig war mit seinen Bands in verschiedenen Besetzungen im café esprit

Die Konzerte mit Stefan waren im Eschprit, wie er zu sagen pflegte, immer ein Höhepunkt über die Jahre. Ob mit Tom Twist oder Mister Twist, ob zu normalen Konzerten oder auch zu Spontankonzerten zum Tauchscher, wir hatten immer Riesenstimmung bei voller Hütte. Es waren eine Unmenge von Muggen und Superparty.Sogar sein Geburtstag würde hier zu einem rauschenden Fest.
Ein Dank an Stefan und seine Mannen für zwölf Jahre absolute Partystimmung!

Musikcafe „Extra“ im ausverkauften cafe esprit. Zu Gast war „Tom Twist“, die Band um den ehemaligen Firebirds („Feuervogel“)-Frontmann Stefan Klöbzig. Die Band trat zum aller ersten Male in Taucha auf und dann noch unplugged, d.h. ohne Verstärker und Mikrofon. Wie Roman Knoblauch in seiner Anmoderation verriet, hatte Klöbzig zwei Jungs gefunden, die seine stilistischen Eskapaten mitgehen. Die Zuschauer konnten gespannt sein.
Nach einigen englischsprachigen Rock’n Roll Klassikern kündigte Herr Preston, wie sich Klöbzig in der Band nennt, an: „Wir haben auch deutschsprachiges Liedgut mitgebracht“. Zu hören waren dann selbtskomponierte Titel begleitet mit skurilen Showeinlagen, die dem ganzen einen unverwechselbaren Stil gaben. Die Musiker brillierten da bei spärlicher Instrumentierung (nur Gitarre und Rhythmusinstrumente) vorallem durch ihre Stimmen im a-capella-Satzgesang. Neben Rock’n Roll gab es auch reichlich Twist- und Raggae-Einlagen. „Man fühlte sich in seine Jugendzeit versetzt“ kommentierte das treffend Martin Langner von den Fiff’schen Gaffeesachsen.
Herr Foerman, Herr Preston und Onkel M.U.Z von Tom TwistAuf die Frage des Online-Magazins warum die Band „Tom Twist“ heisst, sagten die Musiker: „Tom Twist ist für uns ein imaginärer Primus, der uns aufrecht und am Leben erhält“. Das Projekt „Tom Twist“ gibt es schon lange. Alles begann für Klöbzig mit einer Schülerband am Eilenbuger Gymnasium. Er betonte: „Wir machen das schon lange, länger als ich bei den Firebirds bin“. Stefan Klöbzig, der 1992 zu den Firebirds ging und dadurch enorme Popularität erreichte, ist nun praktisch zu seinen musikalischen Wurzeln zurückgekehrt. Für die Band war es nicht der erste derartige Auftritt, ohne Verstärker und Mikrofon. „Wir spielen gern in kleinen Clubs als auch auf großen Bühnen und lieben die direkte Nähe zum Publikum“, so Klöbzig weiter. Eigentlich ein Quartett, doch heute traten sie „nur“ als Trio auf.
Die Zuschauer hatten riesigen Spass an den Showeinlagen, vom Thema Frauen bis Alkohol war alles dabei. Natürlich kamen die Musiker nicht ohne diverse Zugaben davon. Bei der letzten stimmten sie den Kultsong „Jugendliebe“ an und während die Zuschauer begeistert mitsangen verließen die Musiker einzeln die Bühne. Der gekonnte Schlußpunkt eines außergewöhnlichen Musikabends im cafe esprit.