
Das Wort zum November
Ich trage heute Trauer. Am Samstag ist die Zeit des unbeschwerlichen Sommers nun endgültig vorbei. Dazu rechne ich auch sehr gern die schönen Herbsttage mit ein, falls es die auch gab.
Endzeitstimmung!
Mehr Winterschlaf Stimmung!
Man konnte dieses Jahr so schön auf dem Balkon sitzen, natürlich nur, wenn man einen hatte, die lauen Sommerabende genießen vielleicht auch einen eiskalten Lillet trinken, oder ein anderes hochprozentiges „Gesöff“.
Vorbei, stattdessen nur Nebel und Regen und Kälte. Gut ein wenig Freude kommt mit der kurzen und stimmungsvollen Weihnachtszeit auf. Vielleicht etwas Schnee zu Weihnachten. Sonst brauche ich ihn nicht wirklich. Jetzt habe ich mich, mit einem leichten Schnupfen, auf meiner Couch ein gegrummelt und schaue mißmutig aus dem Fenster, bemüht kein Grad der künstlich erzeugten Wärme auch nur abzugeben. Was bleibt mir nun nur in Aussicht auf den brutal angreifenden November?
Warten? Wieder einmal.
Warten auf das nächste Frühjahr, warten wieder, um wie jedes Jahr die Balkonbepflanzung in Angriff zu nehmen, warten auf dem nächsten Sommer! Warten auf schöne Abende auf meinem Balkon.
Dazu bin ich gern bereit und freue mich darauf schon riesig.
Darauf einen Glühwein! Prost an alle „Mithoffende“! Parkt bitte euren Kommentar bei mir in der Wortgarage. Danke und
viele Grüße aus der warmen Stube
Jürgen
„O trübe diese Tage nicht«
O trübe diese Tage nicht,
Sie sind der letzte Sonnenschein,
Wie lange, und es lischt das Licht,
Und unser Winter bricht herein.
Dies ist die Zeit, wo jeder Tag
Viel Tage gilt in seinem Wert,
Weil man’s nicht mehr erhoffen mag,
Daß so die Stunde wiederkehrt.
Die Flut des Lebens ist dahin,
Es ebbt in seinem Stolz und Reiz,
Und sieh, es schleicht in unsern Sinn
Ein banger, nie gekannter Geiz;
Ein süßer Geiz, der Stunden zählt
Und jede prüft auf ihren Glanz,
O sorge, daß uns keine fehlt,
Und gönn uns jede Stunde ganz.
Theodor Fontane