
Das Fortschreibmärchen am Samstag soll ein Drabble mit exakt 300 Wörtern sein und über die Kommentarfunktion veröffentlicht werden. Hier exklusiv der erste Text, weiter in den Kommentaren…
Da heute der Reformations Feiertag ist, habe ich etwas in das Bild hinein geschmuggelt. Die Zusatzfrage lautet: „Wo ist das Reformations Brötchen?“. Ha,ha 😃 kleiner Scherz!
Es war einmal ein junger Holzfäller-Bursche, der zu Hause keine Arbeit fand. Seine Familie konnte ihn nicht länger ernähren. Er musste fortziehen.
Also verabschiedete er sich und ging traurig die Straße entlang, immerzu geradeaus. Und als er so ging, da erblickte er im nahen Wald einen hübschen männlichen Elf , welcher sich an einer Wurzel eingeklemmt hatte. Sein Herz schlug gleich so laut in seiner Brust, so laut das die Tannzapfen von der Tanne auf seinen Kopf herab fielen. Der Elf war so schick, dass sein Kopf Elfensprünge machte. Eine Wärme breitete sich in seinem ganzen Körper aus.
Natürlich dachte er an Emma, seine zarte Holzfäller Braut, aber das nützte alles nichts. Er hatte sich sofort in den männliche Elf verliebt. Da der Holzfäller Bursche groß und kräftig war und der Elf, klein und zierlich , sah es nun ganz lustig aus. Er befreite ihn erst einmal von der lästigen Wurzel und steckte ihn einfach in seine Hosentasche. „Hier ist es aber dunkel, so dunkel wie in meiner Erdhöhle im Wald. Ich möchte aber auch endlich die Sonne und das Licht sehen. Ich war ein Leben lang in der Dunkelheit“. Der Elf träumte davon mit dem Holzfäller ein Leben in Pracht und Reichtum zu führen, er träumte von Ballsälen und reichlich leckeren Speisen. Da wurde der Holzfäller Bursche ganz traurig. Das alles hatte er nicht, konnte es dem Elf nicht annähernd bieten und er weinte ganz ausgiebig. Der Tränenbach suchte sich den Weg aus der Tasche des Holzfäller Burschen, wurde immer größer und breiter. Er hatte schon längst die Größe eines reißenden Flusses angenommen. In ihm schwamm er immer weiter fort. Raus aus der Tasche, raus aus seinem Wald. Immer schneller und immer weiter von seinem Wald weg, bis zum weiten Meer. Dort blieb er ganz allein und war sehr traurig.
© Jürgen Rüstau exakt 300 Wörter