Eiszeit – Abschied von einer großen Liebe


Taucha Leipziger Straße

Vorbei sind die Tage mit dir,
wunderschöne blonde Fee.
Das Leben geht weiter.
Die Liebe ist zugedeckt mit eiskaltem Schnee.

Die Erinnerung bleibt in mir,
an eine schöne Zeit.
Unvergessen die Stunden,
mit dir nur zu zweit.

Reden in Schweden.
Nur der Elch hört uns zu.
Auf der Fähre der glücklichen Menschen vereint,
ich und du.

Ich werde dich nicht vergessen, blonde Fee.
Deine Augen glitzern wie Kristalle aus Eis und Schnee.
Sie blicken von Bildern und lächeln mich an.
Verwirren meine Gedanken,
bis ich an nichts Anderes mehr denken kann.

Eine zarte Blume wächst aus eiskaltem Schnee,
steht windgeschützt am Ufer des See.
Sie wird sich entfalten und den Frühling erleben.
Niemand wird sie pflücken oder zertreten.

Sie ist so zart wie du, blonde Fee.
Ist die Blume gewachsen,
bringe ich sie zu dir
über den See.

Dem See der Gedanken.
Er spielt mit seinen Wellen über dein Gesicht.
Mein Herz aber unwiderruflich
zerbricht.

Ich kann dich nicht vergessen,
wunderschöne blonde Fee.
Wir waren nicht bereit für ein Leben in der Eiszeit.
Tränen tauten den Schnee.

© Jürgen Rüstau 2000

Mittendrin

Mittelalterliche enge Gassen
Bin auf Spurensuche
Will meine Seele baumeln lassen
Erzähle nur du alte Buche
Die du stehst am Turm der Zeit
Geist gehüllt im weißen Tuche
Zur Erinnerung bereit
Alte Häuser, alte Mauern
Mittendrin die Bürgersleut
Auf dem Felde rackern Bauern.
Kopfsteinpflaster in den Straßen
Trägt mich träumend durch die Stadt
Hufgeräusche die man hört, verhallen dort
Pferde ruhig auf den Koppeln grasen
Ich will niemals von hier fort
Ein Kirchturm ragt in den Himmel weit
Setzt Zeitzeichen
Zur Erinnerung an die Vergangenheit
Persönlich stelle ich meine Weichen
Lebe hier in der Vergangenheit
Hier will ich einfach nur verweilen
Um ohne Hast
In meine Gegenwart zu eilen.

® Jürgen Rüstau

Erlebtes – Nachtblues im esprit mit Veronika Fischer


  • Veronika Fischer mit Moderator Tobias Meier und Jürgen Rüstau
    Taucha, 21.9.2010

  • Mit Veronika Fischer, die im nächsten Jahr ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum und ihren 60. Geburtstag feiern wird, war eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Sängerinnen zu Gast in der Tauchaer Blauen Stunde im cafe esprit. Die „Vroni“ im esprit, das hatte sich kurz nach Bekanntgabe des Termins wie ein Lauffeuer in Taucha herum gesprochen und innerhalb eines Tages waren alle Plätze weg. Dann hatten erstmals die Zuschauer auch die Gelegenheit ihre Fragen direkt an den Gast zu stellen. Dazu lagen Zettel und Stift auf jeden Tisch. Für die Künstlerin war es wahrscheinlich der kleinste Auftrittsort ihrer Karriere.Moderator Tobias Meier vom gastgebenden Kukuta versuchte einen Spannungsbogen angefangen von der Kindheit von Veronika Fischer, über ihre Anfangsjahre in Dresden, ihre erfolgreiche Zeit mit ihrer eigenen Band, ihre Jahre im Westen und nach der Wende zu zeichnen, was ihm auch weitestgehend gelungen ist. Angefangen hatte es für die Vroni, die in einer sehr musikalischen thüringischen Handwerkerfamilie aufgewachsen ist, in Dresden, wo sie mit 17 ein Studium an der Musikhochschule Carl Maria von Weber aufnahm. Nach ihrer bestandenen Solistenprüfung und einigen Auftritten mit der Fred-Herfter-Combo, „standen plötzlich standen plötzlich alle Bands vor der Türe und wollten mich abwerben“. Sie entschied sich zunächst für die Stern-Combo Meissen, dann wechselte sie zu Panta Rhei, was ihr nicht leicht gefallen ist, und damit fing nach ihren eigenen Worten der Ernst des Lebens an. Mit Panta Rhei produzierte sie auch ihren ersten Hit „Nachts“. Als Franz Bartzsch ihr dann mit „Blues“ einen weiteren Hit geschrieben hatte, begann ihre sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Musiker. Bartzsch war es auch, der in ihrer der dann in ihrer ersten eigenen Gruppe „Veronika Fischer & Band“ für die meisten Kompositionen und Arrangements verantwortlich war. „Eine geniale Zeit“, sagte sie rückblickend dazu. Bartzsch blieb dann 1980 nach einem Auftritt in West-Berlin im Westen, und ihr blieb nichts anderes übrig als selbst diesen Schritt zu gehen, zumal ihr ganzes künstlerisches Repertoire und auch ihr Ehemann Laszlo Kleber als auch ihr Sohn bereits im Westen waren. „Aber bereut habe ich es nicht“, sagte Fischer. „Im Westen war der internationale Markt, als nationaler Künstler war man da nur das zweite Rad am Wagen“ begründete sie, warum sie im Westen nicht unmittelbar an ihren Ost-Erfolg anknüpfen konnte. Trotzdem hat sie einige Alben produziert und nahm sogar 1983 an der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest teil. „Aber da ging es nicht um den 1. Platz, sondern darum Platten zu verkaufen“, erzählte sie dazu, was ihr auch gelungen wäre. Immerhin 6 Alben hat sie im damals im Westen veröffentlicht, mehr oder wenig erfolgreich. Unmittelbar nach der Maueröffnung hatte sie einen unvergessenen Auftritt in der „Showkolade“ des DDR-Fernsehens, bevor sie dann sehr erfolgreich mit ihrer Band wieder durch den Osten tourte. Auf die Frage von Tobias Meier, mit welchen Komponisten und Textern sie am liebsten zusammen gearbeit hatte, vielen Namen wie natürlich Franz Bartzsch, aber auch Kurt Demmler, Andreas Bicking, Gerulf Panach und Gisela Steineckert. Der plötzliche Tod von Franz Bartzsch Anfang diesen Jahres hat sie sehr betroffen gemacht. „Für mich ist er immer gegenwärtig, ich trage seine Musik weiter“, sagte sie wörtlich dazu. Musikalisch umrahmten Matthias Voigt und Erik Heyner „Gitarrenbauer trifft Seemann“ mit einigen Liedern aus Vronis Zeit die Veranstaltung.Die vorwiegend weiblichen Zuschauer erlebten einen interessanten Abend und konnten ihre „Vroni“ mal so hautnah zu erleben. Dennoch hätten sie sich gewünscht, dass die Vroni ein paar Texte wenigstens mal angesungen hätte. Die Sängerin sagte dazu „Vom Band singe ich nicht“ und für einen Pianisten samt Klavier war im cafe esprit nun wirklich kein Platz mehr. Dafür hat sie versprochen nächstes Jahr – ihrem Jubiläumsjahr – mit einer musikalischen Konzertlesung wieder nach Taucha zu kommen. Die Tauchaer können sich schon jetzt darauf freuen.
    Zur nächsten Blauen Stunde am 19. Oktober ist der der Schauspieler Ernst Georg Schwill zu Gast.
    Bericht IVT. Text und Fotos: Matthias Kudra

Erlebtes – ein Gigant der Unterhaltung feiert seinen 98. Geburtstag


Lutz Jahoda auf der kleinen Bühne vom café esprit Taucha

Lieber Lutz, herzlichen Glückwunsch zu Deinem 98.Geburtstag!

Lutz Jahoda war einige mal zu Gast im café esprit. Das erste mal zu einem Talk, der „Tauchaer Blauen Stunde“. Informativ, interessant, lustig und wie es sich zu einer Veranstaltung mit Lutz Jahoda gehört, natürlich mit sehr viel Musik. In der Musik merkt man Lutz sein fortgeschrittene Alter gar nicht an. Es ist als legt man einen Schalter um und Lutz Jahoda ist auf der Bühne mit der Musik eins. Ein Vollprofi halt, wie man ihn aus jeder Fernsehsendung kannte, so wie er sich immer in unsere Herzen gesungen und gespielt hatte. In einigen anderen Begenungen zeigte er sich von einer anderen Seite, als Schriftsteller seiner Romantriologie „Der Irrtum“, Erinnerungen einer Lebensgeschichte zwischen Deutschland und Tschechien. Auch eine interessante Seite an Lutz Jahoda.
Der Zuhörer konnte zwei Seiten in Lutz Jahodas Leben kennen lernen, eine lustig beschwingte und eine nachdenkliche und philosophische Seite. Für diese Bühnenerlebnisse auf unserer kleinen Bühne bedanken wir uns ganz herzlich bei Dir, lieber Lutz.

Erlebtes – Ein Stern der nie vergeht

“Ein Stern der nie vergeht”- Karussell zur Blauen Stunde im cafe esprit

Untergegangen ist ihr Stern nie, daran konnte auch eine über 10-jährige Pause und eine 17-jährige Platten-Abstinenz nichts ändern. Hatten sie doch mit Songs wie “Fenster zu”, “Whiskey und ihrem Superhit “Als ich fortging ” Musikgeschichte geschrieben: Karussell. Tatsächlich waren zur Tauchaer Blauen Stunde des Kunst- und Kulturvereins Taucha (Kukuta) am vergangenem Dienstag mit Wolf-Rüdiger Raschke und Reinhard Oschek Huth Zwei aus der Urbesetzung zu Gast im Kulturcafe, von der aktuellen Besetzung Raschkes Sohn Joe. Bei dieser Konstellation wollte natürlich Moderator Tobias Meier etwas über die Vater-Sohn-Beziehung erfahren. Für Joe Raschke, dem die Karussell-Musik ein Leben lang begleitet hat, sind die Text auch heute noch vielseitiger als man glaubt und noch immer entdeckt er neue Phantasien darin. Er war es auch, der von sich aus auf seinen Vater zugegangen ist, mit ihm gemeinsam Musik zu machen. Das war 2007 als die Band sich gerade auf Initiative von Reinhard Oschek Huth sich neu zu formieren begann. Dabei wollte Wolf-Rüdiger Raschke, für den das Kapitel Karussell nach der Wende mit einem großen Mauerkonzert eigentlich abgehakt war, nie wieder so richtig durchstarten. Längst hatte er sich auf die Bewirtschaftung seines Hotels in Naunhof zurück gezogen, wo nun umgekehrt die Musiker aus der Szene bei ihm zu Gast war.
Raschke hatte die Band, die 1976 durch Fusion der Leipziger Amateurgruppe Fusion mit zwei Mitgliedern der kurz vorher verbotenen legendären Band RENFT entstand, immer zusammen gehalten. Der Name wurde ungewollt zum Markenzeichen, denn das Besetzungskarussell drehte sich immer wieder. Nachdem Peter Cäsar Gläser die Band 1983 verließ, schafften sie 1985 durch Integration des neuen Sängers Dirk Michaelis ein Comeback. Mit ihm produzierten sie 1988 auch ihren unvergessenen Hit “Als ich fortging”. Rückblickend sind für Wolf-Rüdiger Raschke Veränderungen in der Band etwas ganz normales. “Da gab es Meinungsverschiedenheiten bei den Texten aber auch Frauengeschichten”, sagte er. “Die Band hat aber aber immer zusammen gehalten und etwas bewegt”, so Raschke weiter. Für Sohn Joe ist das Prägende an Karussell, dass sich immer mehrere Bandmitglieder musikalisch eingebracht hätten.

Stephan Langer der Raschke Senior schon seit über 40 Jahren kennt und mit ihm zusammen auch schon gespielt hat, sagte zur aktuellen Karussell-Besetzung: “Wolf-Rüdiger macht klaviermäßig ein wunderbares Fundament. Oschek hat bedingt durch seine Ausbildung stimmäßig keine Probleme mit der Höhe und Joe als Cäsar-Ersatz kein Pendant, aber er macht seine Sache so gut, dass man ihm das auch richtig abkauft”. In der Tat kann Joe bedingt durch seine tiefe Stimme, die Songs von Cäsar transportieren und sich dabei wunderbar mit Oschek ergänzen, wie auch Vater Wolf-Rüdiger unterstrich. Felix Güldner von der jungen Band “7 Square Meters” ist nach eigenen Aussagen durch seinen Vater vom Ostrock geprägt und mit ihm groß geworden. Auch wenn es nach seinen Aussagen schwierig sei für eine junge Band, Karussell-Songs nachzuspielen, sagte Kristina Apitz (Sängerin von 7 Square Meters) dazu: “Wenn wir die Gitarre in die Hand nehmen oder uns ans Klavier setzen, dann ist Karussell immer mit dabei”. Damit tragen sie auf ihre Weise dazu bei, dass der “Stern der Liebe”, wie auch ein Titel der aktuellen CD “Loslassen” heißt nie vergeht. In einer begrenzten Auflage ist diese CD übrigens auch als klassische Vinyl-Schallplatte erhältlich, natürlich auch an diesem Abend zu Blauen Stunde, wo die Gäste doch mehr der Musik lauschen wollten, als die anwesendern Bandmitglieder zu befragen. Die CD ist übrigens in New York “mit einem speziellen Verfahren, dass alle Frequenzen bedient, gemastert” worden, wie Joe Rascke informierte. Wir können gespannt sein.
Bericht IVT. Text und Fotos: Matthias Kudra

Des Dichters Brille

Sie liegt auf dem Nachttisch.
Des Dichters Brille.
Sonntagmorgenstille.
Noch liegt er fest im Schlaf.
Diesen Moment
nutzt der flinke Fotograf.
Bannt sie auf seinen Film.
Es ist sein Sonntagmorgenswille.
Hat sie erwischt.
Des Dichters Brille.
Er wacht auf,
wird sie setzen auf die Nase.
Bestimmt hat er ein neues Gedicht
in seiner Entwicklungsphase.
Nichts von alledem.
Es ist Sonntagmorgen.
Es drückt des Dichters Blase.

© Jürgen Rüstau

Sommer

Ja endlich, werden viele sagen. Die Temperaturen gehen nur noch nach oben. Darauf haben wir lange warten müssen. Endlich können wir wieder die Abende auf der Terrasse oder Balkon verbringen. Es ist sehr lange hell und doch stöhnen wir wenn uns die Hitze zu stark zusetzt. Aber wir genießen den Sommer, mit dem Wissen, wir können ihn nur ungefähr zwei Monate genießen. Also genießen wir ihn uneingeschränkt…

Sommer

Himmel in azurnem blau
Keine einzig Wolke zu sehen
Landstraßenasphalt ohne Autostau
Auf irdischen Pfaden lustvoll gehen
Es ist wahnsinnig trocken und heiß
Wind durchsegelt seicht das Feld
Vermischt Kornblumenduft mit Geruch
von deinem Schweiß
Kinderstimmen hört man vom nahen See
Dein Körper dürstet nach heißer Liebe
und erfrischendem Eis
Langsam erreichen wir die Allee
Du legst dich in einen Schattenkreis
Schweißtropfen fallen in dein Dekolletee
Ein Vulkan fordert seinen Liebesbeweis
Du und dieser Sommer
einfach siedend heiß.

© Jürgen Rüstau

Lesetipp – „Die Suche nach Heimat“ Mascha Kalékos leuchtende Jahre


Was ich gerade gelesen habe und gern weiter zum Lesen empfehle:
„Die Suche nach Heimat“ von Indra Marie Jones erzählt aus dem Leben der jüdischen Dichterin Mascha Kaléko. Diese romanisch erzählte Biographie, gewährt tiefe Einblicke in das Leben der Dichterin Mascha Kaléko. Einige ihrer wunderschönen Gedichte sind auch mit im Buch abgedruckt.

Für Einen

Die Anderen sind das weite Meer.
Du aber bist der Hafen.
So glaub mir: kannst ruhig schlafen,
Ich steure immer wieder her.

Denn all die Stürme, die mich trafen,
Sie ließen meine Segel leer.
Die Anderen sind das bunte Meer,
Du aber bist der Hafen.

Du bist der Leuchtturm. Letztes Ziel.
Kannst, Liebster, ruhig schlafen.
Die Anderen…das ist Wellen-Spiel.
Du aber bist der Hafen.“

Sie lebte in den Ende der zwanziger Jahren in Berlin und verliebte sich in den jüdischen Gelehrten Saul Koléko.
Sie verliebten sich und heirateten. Bei ihm erfährt sie Liebe und Anerkennung welche sie im Elternhaus nicht bekommen hatte. Er achtet sie als Dichterin und unterstützt sie bei der Veröffentlichung ihrer ersten Verse. In einem Berliner Kaffeehaus, den „Romanischen Café“ lernte sie viele damalige große Autoren, wie Kästner und Tucholsky kennen und wurde an den Stammtischen aufgenommenen. Sie veröffentlichte in Berliner Zeitungen die ersten Gedichte, welche sehr gut aufgenommen wurden. Sie war der neue Stern am Berliner Autorenhimmel. Doch ihre Ehe wurde immer routinierter und sie entfernten sich immer mehr voneinander.
Durch den Wahlsieg der Nationalsozialisten veränderte sich die Situation in Berlin zusehends. Jüdische Menschen wurden immer mehr ausgegrenzt und Mascha’s Ehe wurde immer eintöniger. Sie hatte andere Ansprüche an ihre Liebe und ihr Leben. Der Musiker Chemjo Vinaver machte ihr schöne Augen und flirtete mit ihr. Irgendwann gab sie seinen Werben nach und verliebte sich in ihm. Lange Zeit traf sie sich im Geheimen mit ihm, bis zu dem Zeitpunkt als Mascha schwanger wurde und sie Farbe bekennen musste…
Diese Romanbiographie, welche hauptsächlich im Berlin der Zwanziger und Dreißiger Jahre handelt zeigt uns ein Spiegelbild unserer heutigen Situation. Damals war das deutsche Volk zu schwach und zu wenig entschlossen rechts zu verhindern. Heute wissen wir wie das damals ausging und haben es in der Hand ein Erstarken rechter Kräfte zu verhindern. Dieses Buch rüttelt auf!

„Die Suche nach Heimat“ Mascha Kalékos leuchtende Jahre von der Autorin Indra Maria Jones, 264 Seiten, 16.11.2022 erschienen in der dtv Verlagsgesellschaft.

Venedig’s Düfte


Venedig, Rinaldi Brücke

Wenn die Gondeln durch die Kanäle gleiten
sanft die Winde vom Meer deine Haut berühren
die Touristen an den Skulpturen stehen bleiben
Venedigs Düfte uns verführen

Wenn die Menschenmassen
dir keinen Blick auf die Rinaldi Brücke mehr gewähren
sich drängen durch die Straßen, durch die Gassen
die Kanäle sich nicht mehr klären

Wenn der Sommer uns zusetzt mit seiner heißen Macht
der Gondoliere sein „Oh solo mio“ nur noch haucht
wir schwitzend schlaflos verbringen jede Nacht
das Urlaubsgeld schon nach einer Woche ist verbraucht

Wenn die Händler uns den letzten Cent aus der Tasche ziehen
dann ist es bald so weit
das wir aus diesem Urlaubsparadies fliehen
Sommer in Venedig ist eine fürchterliche Zeit.

© Jürgen Rüstau