Er trat im café esprit als Solist auf, brachte musikalische Freunde, wie Burkhard mit und gestaltete einfach das Musikprogramm im esprit mit. Aber Torsten war auch Wegbereiter für einige musikalische Events im esprit. Dafür erst einmal an dieser Stelle unser uneingeschränkter Dank. So wären zum Beispiel die großartigen Clubkonzerte eines Mike Kilian , einer Anne Haigis , oder einer Ulla Meinecke nicht so einfach möglich gewesen. Er stellte die Veranstaltungstechnik und hatte auch die Regler während der Veranstaltung fest im Griff und sorgte für einen hervorragenden Sound. Neben einem Konzert zu organisieren ist halt diese Tätigkeit von enormer Wichtigkeit. Dazu lieferte er auch selbst einige ganz beachtliche Muggen im esprit ab. Lieber Torsten, Du gehörst fest zum Team esprit. Dankeschön!
Erlebtes – Blaue Stunde mit Jens Weißflog
Zu einer sportlichen „Blauen Stunde“ war die Skisprung-Legende Jens Weißflog zu Gast im Café Esprit. Die am 12. Mai geplante Veranstaltung musste damals ausfallen, da der Gast aus dem Erzgebirge bei der Anfahrt in einen Unfall verwickelt war (“Nur Blechschaden”). Der „Floh vom Fichtelberg“, wie er wegen seiner schmalen Statur auch genannt wurde, ist Deutschlands erfolgreichster Skispringer. Er gewann drei olympische Goldmedaillen und er ist einer von weltweit nur vier Ski-Springern, der alle wichtigen Wettbewerbe (Olympia, Weltmeisterschaft, Gesamtweltcup) gewinnen konnte.
Taucha kennt Weißflog nur von der Durchfahrt nach Eilenburg, wo er 1999 Gast an der neu errichteten Sprungschanze war. Noch nördlicher, als die Schanze in Tauchas Nachbarstadt, liegt übrigens das Schanzenzentrum am Papengrund in Bad Freienwalde, nordöstlich von Berlin.
Mit Moderator Roman Knoblauch hatte Weiußflog quasi einen Kollegen an seiner Seite, denn der Radiomann war selbst als Nordisch Kombinierter und Langläufer bis 1988 leistungssportlich aktiv. Ausgangspunkt des Gespräches war Weißflogs Buch „Weissflog – Geschichten meines Lebens“, das der österreichische Sportjournalist Egon Theiner nach seinen Schilderungen für ihn aufgeschrieben hat. „Ein ehrliches Buch“, wie Roman Knoblauch meinte. Er habe lange gezögert, seine Lebensgeschichte in einem Buch zu veröffentlichen, denn er „wollte nicht auf dem Ramschtisch der Biografien“ landen. „Und warum jetzt doch?“, fragte der Moderator. „Das Alter – Wenn ich 60 bin, kennt mich vielleicht kaum noch jemand“, so der 51-Jährige. Im Buch erfährt der Leser von seinen Anfängen als Skispringer in Pöhla und Oberwiesenthal und er beschreibt seinen anstrengenden Weg zur Weltspitze und auch die schweren Momente seiner Karriere, als die Erwartungshaltung und der Leistungsdruck immer größer wurden.
Erstaunlich die Lockerheit und sein Redefluss im Esprit beim Erzählen seiner Geschichten („ich habe da noch eine Episode“), denn als Co-Kommentator bei den Skisprung-Übertragungen im Fernsehen, war davon eher wenig zu merken. Er spricht von seiner Lieblingsschanze in Garmisch und der Problemschanze in Bischofshofen und seinem ersten Skiflug von der Großschanze im norwegischen Vikersund und schildert, wie ihm bei seinem ersten Skiflug zumute war. „Man merkt schon, welche enormen Kräfte wirken, wenn man nur die flache Hand beim 100km/h aus dem Autofenster hält. Bei den 2,50 Meter langen und elf Zentimeter breiten Ski erhöht sich das um ein Vielfaches und dabei muss man auch den Flug unter Kontrolle halten“, erinnert er sich. Seitdem er aus 12 Metern Höhe auf den Bakken in Harrachov gestützt war, weiß er auch aus eigener Erfahrung: „Der Traum vom Fliegen geht anders“.
Interessant und amüsant auch seine Schilderungen, dass er mit den gewonnenen Sachpreisen durchaus einen Haushalt-Elektrohandel hätte aufmachen können. So durfte er aus Lahti zum Beispiel zwei Mikrowellen mit nach Hause nehmen. Als er eine Videokamera gewann, bekam er allerdings Probleme mit dem Zoll und dem DTSB.
In der Wendezeit musste er sich auf zwei Systemwechsel einstellen: Zum einen auf die politische Wende, die auch eine Neuausrichtung im Sportsystem bedeutete, aber auch im Sportlichen, denn hier musste er sich auf einen neuen Sprungstil einstellen. Die Weltelite begann sich gerade vom Parallel- auf den V-Stil umzustellen. Nach anfänglichen Misserfolgen, bei denen er sogar ans Aufhören dachte, beendete er mit seinem vierten Gewinn der Vierschanzentournee 1996 seine sportliche Karriere.
Heute ist Weißflog Hotelier in seinem Appartement-Hotel in Oberwiesenthal, dass er 1995 um- und ausgebaut hatte. Das Haus mit seinen 22 Beschäftigten ist gut ausgelastet, in den Winterferien bucht man sogar schon für das Jahr 2018. Hier ist Jens Weißflog oft anzutreffen, ob in der Rezeption oder beim monatlichen „Kaffeeklatsch“.
Bericht IVT. Text und Fotos: Reinhard Rädler
Vergangenes – Im Osten nichts Neues
Im Osten unmöglich – eine überaus (un)freundliche Geschichte
Es sind seitdem mehr als dreißig Jahre vergangen und jeder hat mit dem Westen so seine Erfahrungen gemacht. Ich saß mit Anka im warmen Wohnzimmer auf der Couch und wir kamen auf die längst vergessene Zeit zu sprechen.
Was war denn damals alles so anders, außer natürlich die politische Lage. Über diese sprachen wir nicht, denn dies weiß doch jeder. Also, sagte ich, es gibt drei Situationen, welche im Osten überhaupt nicht gingen und die mir jetzt einfielen.
Anka, fragte, und welche wären das? Sie hatte sich auf der Couch aufgerappelt und tat jetzt interessiert. Ich stellte mich jetzt auf eine lange Diskussion ein, aber Anka wartete auf meine Erklärungen, was mich natürlich wunderte.
Hatte ich mich nun zu weit auf dem Fenster gelehnt?
In meinem Kopf ratterte es gewaltig und ich versuchte eine Verbindung zwischen Gehirn und aberwitzigen Mundwerk herzustellen. Wie war das nun damals im Osten? Wo waren denn unsere Grenzen? Als ich darüber nachdachte viel es mir wie Schuppen von den Augen. Bei Grenzen hatte ich auch sofort Bilder. Ich fing umständlich an zu erzählen. Kannst Du Dich noch erinnern, als wir einen Ausflug machten. Wir fuhren ins Vogtland und wanderten von Klingenthal auf den Aschberg. Ach, sagte Anka, dort wo die große Schanze ist. Nein, sagte ich, diese ist auf dem Scheibenberg.
Wir wanderten auf dem Aschberg hoch, entlang der Grenze zu Tschechien. Du hättest an der Grenze gewaltige Angst und warst ganz verstört.
Es war dir richtig unbehaglich. Dort wäre aber nichts passiert. In anderen Himmelsrichtungen hatte uns der Staat Grenzen gesetzt und die zu überwinden hätte tödlich sein können. Also, sagte Anka, hätten wir schon eine Sache, welche im Osten nicht ging. Spätestens jetzt hatte ich ihr Interesse geweckt. Was ging denn noch nicht?
Es war etwas, dass wir verbotener Weise immer im Westfernsehen gesehen haben und was wir bei uns damals gar nicht kannten. Um vom Alltag runter zu kommen, was haben wir damals gemacht? Anka überlegte. Wir haben uns gewaltig zu gelötet. Und wenn es uns da noch nicht gereicht hat?
Anka schaute mich an und verdrehte die schönen großen Augen. Was dann? Im Westen bist du dann zum Dealer deiner Wahl gegangen und hast ein paar Gramm weißes Pulver gekauft, hast es durch die Nase gezogen und warst dann vermeintlich glücklich. Das ist doch eklig, so was durch die Nase, hätten wir nie gemacht. Wie kommst du auf so etwas. Wir waren doch glücklich hin und wieder mit unserem Alk. So etwas bräuchten wir nicht.
Siehst du und deshalb gab es das im Osten nicht. Heute, wenn dir danach ist, gehst du nur auf den Hauptbahnhof, guckst ein wenig dumm und schon sprechen dich mindestens zehn Leute in verschiedenen Sprachen an und fragen dich „brauchst du was? Braucht fast keiner, auch brauchst du diese Leute nicht.
Was gab es im Osten noch nicht, fragte nun Anka.
Etwas ganz Belangloses. Erinnerst du dich noch als ich dich das erste Mal auf der Straße gesehen hatte und ich dir dann hinterher lief. Ich bin dir die ganze Zeit hinterher gelaufen. Ich war amüsiert, sagte Anka und lächelte das süsseste Lächeln der Welt.
Ja, und da lag plötzlich diese Bananenschale mitten auf dem Fußweg und ich rutschte darauf aus und tat mir gewaltig weh.
Siehst du, und deshalb gab es das damals im Osten nicht.
Keine Südfrüchteschalen und deshalb konnte man auch im Osten nicht darauf ausrutschen und sich verletzen.
So schlecht war der Osten dann eben doch nicht.
© Jürgen Rüstau
Kalenderblatt – Osterbrunnen in Großpösna
Ostermontag 2025
Ich besuche diese Tradition nun schon seit Jahren. Diese 15000 bunt bemalten Eier am Brunnen, an den Bäumen, die Osterschule und all die liebevolle Darbietung dieses Brauches beeindrucken einen schon gewaltig. Eine schöne Tradition welche durch ein großes gesellschaftliches Engagement der Bürger von Großpösna geschaffen wurde. Dankeschön!
Die dörfliche Tradition des Osterbrunnen in Großpösna erfreut sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit und wird von einer engagierten Interessengemeinschaft aus ehrenamtlichen Bürgern mit viel Herzblut aufrechterhalten und weiterentwickelt. Der fantasievoll gestaltete Osterbrunnen vor dem Kirchgemeindehaus ist mittlerweile weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus bekannt und ziert stolz mehr als 15.000 bunt bemalte Eier.
Diese farbenfrohe Tradition ist nicht nur ein Blickfang, sondern auch ein Ort der Begegnung und des kulturellen Austauschs. Rund um den Osterbrunnen haben sich zahlreiche Aktivitäten etabliert, die die Gemeinschaft zusammenbringen und die Vorfreude auf das Osterfest steigern. Besonders das Ostersingen hat sich als beliebte Veranstaltung etabliert, bei der Jung und Alt gemeinsam singen und feiern.
In der Vergangenheit waren es ausschließlich die Kindergärten und der Schulhort aus Großpösna, die gemeinsam mit talentierten Künstlern der Gemeinde neue Eier bemalten. In diesem Jahr jedoch durften wir erstmals auch einige Senioren aus der neu eröffneten Seniorenresidenz „Wohnpark Großpösna“ herzlich willkommen heißen, die an dieser kreativen Aktion teilnahmen.
MitEsser – Heute gibt es etwas auf die Rippen
Nach dem fleischlosen Karfreitag braucht Mann mal wieder etwas auf die Rippen.
Da passt hervorragend
Rippchen, Senfsauce, Salzkartoffeln.und Blumenkohl.
Also Guten Appetit!
Oster Wein
Illustration: UTA
Zum Weinen und zum Glücklichsein
Ich trinke gern mal ein Glas vom edlen Wein
Roten oder Weißen. Einerlei.
Trocken sollte er geschmacklich sein.
Es gibt Tage, da werden es zwei bis drei.
Manchmal träume ich dann eben diesen Traum.
Ich steige in ein Glas Wein hinein und lass mich treiben
Es steht mitten in einem leeren Raum
Hier bin ich Mensch, hier drin will ich auch bleiben.
Dann kommen mir dann eben diese Gedanken
Wenn das Badewasser aus edlem Wein bestände
Und die Reben mich dabei wild umranken
Wäre das Badewasser meine unerschöpfliche Tränke.
Ich würde schwimmen, trinken und baden,
Lachen, weinen und an dich denken würde ich kaum.
Würde mich besaufen und am Weine laben.
Erschrocken aufgewacht, es war alles nur ein Traum.
© Jürgen Rüstau
Erlebtes – Traditionskonzerte
Gaby Rückert und das ehemalige café esprit ist schon etwas ganz Besonderes!
Wie viele Male sie, gemeinsam mit Ingo Koster hier auftrat war es immer ein Treffen mit ihren Fans, auf Augenhöhe und Herzlichkeit. Vor allem, die Fans sangen alle Songs inbrünstig und textsicher mit. Wir sind auch über das aktive café esprit hinaus gute Freunde geblieben. Danke Gaby und Ingo!
Erlebtes – zu Gast der König der Nebenrollen Ernst Georg Schwill
Amüsante Blaue Stunde mit Schauspieler Ernst-Georg Schwill
Zur 24. Auflage der Blauen Stunde des Kunst- und Kulturverein Taucha war mit Ernst Georg Schwill ein Schauspieler zu Gast, der dem ehemaligen Filmstudio der DDR (DEFA) ein Gesicht gegeben hat. Spielte er doch den Rainer Meister in Heiner Carows antifaschistischen Film “Sie nannten ihn Amigo” (1958).
Seine Erinnerungen an die diese frühen Jahre der DEFA, aber auch rein private Episoden hat er inzwischen in seinem Buch “Is doch keene Frage nich” nieder geschrieben. Das Buch ist autobiografisch, “da ist nichts dazu gedichtet” und er hat es auch noch mit der Hand geschrieben, wie er dem erstaunten Moderator Tobias Meier erzählte. Mit den technischen Dingen hätte er nichts am Hut. Seine Frau, die er mehrfach erwähnte, hat das Buch dann mit dem Computer geschrieben.
Auf die Frage wie er dazu gekommen ist ein Buch zu schreiben entgegnete er in seinem typischen Berliner Dialekt: “Freunde sagten mir bei ‘ner Tasse Molle (Bier): Schreib doch alles uff”. Einen weiteren Anstoss dazu gab ihm sein Kollege Edgar Kühlow. Dann las er auch einige lustige Episoden aus dem Buch und erheiterte damit die Zuschauer im vollem cafe esprit, obwohl die (Hinterhof-) Geschichten in der schweren Nachkriegszeit spielten.
Zum Lesen benutzte er übrigens einen Lesehalter, den hätte er mal bei einem Trödelmarkt in Magdeburg erworben. Auf die Frage wie er überhaupt zur DEFA gekommen sei, erzählte Schwill, dass Leute von der DEFA eines Tages in das Kinderheim kamen, wo er nach dem Tod seiner Eltern und einer gewissen Zeit bei seiner Tante und Onkel hin kam. Aber dann musste er in ein anderes Heim “für Schwererziebare” umziehen, wie er freimütig bekannte. Da hat er dann einen “Bettelbrief” an die DEFA geschrieben, der sich noch heute in den DEAFA-Analen befindet und von dem Schwill den erstaunten Gästen im Esprit eine Kopie zeigte. Während seiner Studentenzeit hat er dann seine ersten Kinofilme gedreht, u.a. “Ecke Schönhauser” mit Ekkehard Schall. Zu den damaligen Produktionen sagte er: “Früher gab es bei den Filmen keine finanziellen Zwänge”, da ging es noch um Kunst.
Nach der Wende hat sich dann Ernst-Georg Schwill gleich eine Agentur gesucht und war sich auch nicht zu schade, kleine Rollen zu spielen. Die sind dann zu seinem Markenzeichen geworden. Seit 10 Jahren spielt er im RBB-Tatort den Assistenten Lutz Weber und er hat auch schon in der mdr-Arztserie “In aller Freundschaft” mitgespielt. Selbst einem Taxifahrer in “Good bye Lenin” gab er ein Gesicht.
Dazu sagte der “König der Nebenrollen”, wie Schwill heute bezeichnet wird: “Wenn ich die kleinen Rollen nicht spiele, machen es andere aber schlechter”. Auf die Frage von Tobias Meier ob er bei seiner Tatort-Rolle auch ein Mitspracherecht bei den Texten hätte entgegnete er: “Das haben nur die Hauptdarsteller, ich als Nebendarsteller kann nur etwas berlinerisch rumfummeln.” Kritisch setzte er sich dazu mit den eigenen RBB-Tatorten auseinander, wo seiner Meinung nach die gesellschaftlichen Verhältnisse zu wenig reflektiert werden. “Ich bin zwar aufsässig, aber nicht doof” resümierte er vielsagend über seine Arbeit mit den heutigen Regisseuren.
Zu seinen zukünftigen Plänen sagte der 71-jährige Schwill”: Theater will ich nicht mehr spielen, aber noch Lesungen geben”. Inzwischen hat er ein zweites Buch fertig und beim Verlag abgegeben.
Bericht IVT. Text und Foto: Matthias Kudra
Kalenderblatt – Der Tag vor Karfreitag, der Gründonnerstag
Gründonnerstag ist die deutschsprachige Bezeichnung für den fünften Tag der Karwoche oder der Heiligen Woche. An ihm gedenken die Christen des letzten Abendmahles Jesu mit den zwölf Aposteln am Vorabend seiner Kreuzigung. Die liturgische Bezeichnung ist Feria quinta in coena Domini.
Für alle anderen Menschen bedeutet der Gründonnerstag Aussicht auf ein paar Tage Erholung vom alltäglichen Stress, auf Freizeit, welche viele für gemeinsame Unternehmungen mit der Familie und Freunden nutzen. Einfach Freude bereiten, einfach Mal die Seele baumeln lassen.
Ich wünsche allen Freunden eine schöne Osterzeit und viel Erholung.
GEMETZEL
Unter des messers schneide
das gemetzel so ekelhaft
von des messers klinge
tropfend des lebens saft
der hände knöchel
so bleich, so blass
aus der nase ein geröchel
tränen füllen ein ganzes fass
über die wangen rinnt
ein salzig nass
dann mein schrei
ich kann es nicht mehr erleiden
verdammter schiet
warum muss immer ich die zwiebeln schneiden?
© Jürgen Rüstau