MitEsser – Geflügelte Worte und Geflügel

Hähnchenflügel mit Spinat und Salzkartoffeln. Guten Appetit!

Ein Beispiel für geflügelte Wort ist ein bekanntes Klassiker Zitat. So ließ zum Beispiel Schiller im Wallenstein sagen: „Ich kenne meine Pappenheimer“ und dieses Zitat wurde zeitlos bei jeder Gelegenheit verwendet.
Ich kenne meine Pappenheimer“:
In der deutschen Sprache haben sich viele Redewendungen etabliert, von denen die Bedeutung nicht auf Anhieb klar ist. Die Pappenheimer aus dem dazugehörigen geflügelten Wort gab es wirklich und sie haben sich bis heute gehalten.

Wenn man „Ich kenne meine Pappenheimer“ sagt, meint man, dass man eine Personengruppe sehr gut einschätzen kann und daher schon weiß, wie die Leute sich verhalten oder reagieren.
Ein Beispiel: Ein Lehrer bittet seine Schüler zu einem Wandertag nicht zu spät zu kommen, da der Bus sonst ohne die Gruppe abfährt. „Ich kenn‘ doch meine Pappenheimer“, schiebt er hinterher, um zu verdeutlichen, dass die Schüler sonst gern einmal unpünktlich sind und er daher schon weiß, dass es Schwierigkeiten geben könnte.
Der Ausdruck ist häufig also eher negativ konnotiert, es schwingt ein Beigeschmack mit, dass von den „Pappenheimern“ nichts Positives zu erwarten ist. Ebenso kann die Redensart als liebevolle, aber spitze Bemerkung gemeint sein.
Ursprünglich war die Redewendung jedoch durchaus positiv gemeint. Denn in Friedrich Schillers Werk „Wallensteins Tod“ aus dem Jahr 1799 beteuert Wallenstein, dass die Kampftruppe der Pappenheimer zu ihm halten werden. Doch auch Wallenstein wird von den Pappenheimern enttäuscht.
Die Stadt Pappenheim gibt es im Übrigen wirklich und somit auch die Pappenheimer. Der Ort liegt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in der Nähe von Nürnberg.“
(Diese Erklärung stammt aus der Zeitschrift „Focus“ vom 19.10.2022.)

Und noch ein Klassiker. Wilhelm Busch (1832 bis 1908) schrieb in „Max und Moritz“ 1865: „Vom ganzen Hühnerschmaus, schaut nur noch ein Bein heraus“.
Dem kann ich mich nur anschließen.

Müllhalde der Gefühle

Ich nehme alles in mir auf.
Gefühle, Sehnsüchte und Kummer,
wähle nur die dir bekannte Nummer.
Lade bei mir ab deine Sorgen.
Ich baue dich wieder auf bis zum nächsten Morgen.

Lade nur ab den Müll der Gefühle,
setz dich mir gegenüber auf einen der Stühle.
Erzähle, erzähle. Ich höre geduldig zu.
Erleichtert gehst du,
deine Seele hat wieder Ruh.

Auf diese Müllhalde kannst du alles bringen.
Tränenleere Augen, gebrochene Herzen.
Gleich hinten links,
die Halde für besonders starke Schmerzen.

Habe keine Gefühle, bin nur des Kaspers Sohn.
Ein Glas Wein ist mein biederer Lohn.
Fülle noch einmal mein Glas.
Bittere Tränen machen allein keinen Spaß.

Hört mir mal jemand zu, wenn meine Gefühle verletzt?
Hilft mir jemand, wenn mein Körper gehetzt?
Willst du den Müll von meiner Seele probieren?
Hilfst du mir, sie zu kurieren?

Antworten bringt am Ende nur die Zeit und der Wind,
Antworten,
welche leider keine Lösungen sind.

© Jürgen Rüstau

Du bist dem Himmel so nah

Lippen welche unverständlich lallen
Engel, die ins Unendliche fallen
Träume, die sich nicht erfüllen im Leben
Ich wollte dir, in ihm, doch alles geben.

Schritte zwischen Gehen und Schwanken
Worte die im Lügengeflecht ranken
Dem Teufel im Blick
Sein Biss ist fest in deinem Genick.

Du stehst im Fenster ganz oben im Haus
Komm wieder da runter, komm wieder da raus
Was ich schon seit Jahren kommen sah
Du bist dem Himmel so nah.

Komm wieder ins Leben, dort bist du zu haus
Verjage den Teufel wie eine winzige Maus
Teile mit mir deine Sorgen, denn dafür bin ich da
Beginne wieder zu leben, du warst schon dem Himmel so nah.

Jürgen Rüstau 2015

MitEsser- Die Bäckchen vom Schwein

Zarte Schweinebäckchen mit Salzkartoffeln und Eier-Gurkensalat

Schweinebäckchen waschen und putzen,
Würzen mit Pfeffer, Salz, Knoblauch, Rosmarin und Kümmel
mit Bratfett, Zwiebeln, Knoblauch, Möhren scharf anbraten,
mit Rotwein ablöschen, Gemüsebrühe auffüllen und binden
Dazu einen Salat aus Eiern, Gurken, Zwiebeln, Olivenöl anrichten
Guten Appetit!

Erlebtes – Herbert Köfer im café esprit Taucha

Mit Herbert Köfer war ein bekannter DDR-Schauspieler, Moderator und Synchronsprecher im ausverkauften Café Esprit zu Gast. In seiner komödiantischen Art und Weise las der 90-Jährige mit seiner so sympathischen Stimme einige Episoden aus seiner Autobiografie „Nie war es so verrückt wie immer …“, die 2008 in einer erweiterten Neuauflage im Verlag „Das Neue Berlin“ erschien.

Der Titel des Buches sei so stimmig, stellte Köfer gleich am Anfang seiner Lesung klar und bekannte: „Ich war gerne ein DDR-Bürger, ich schäme mich nicht dafür“. Herbert Köfer kennt man vom Fernsehen, vom Radio und auch vom Theater. Bei der Geburtsstunde des Deutschen Fernsehfunks (DFF) war er am 21. Dezember 1952 der erste Nachrichtensprecher der „Aktuellen Kamera“. Fast 40 Jahre gehörte er dem DFF-Ensemble an und hat das Profil des Senders mit geprägt, zum Beispiel in der Rolle des Rentners Schmidt in der 20-teiligen Serie „Rentner haben niemals Zeit“. Auch in der letzten Sendung des DFF am 31. Dezember 1991 stand er noch einmal vor der Kamera.

Dabei sollte Herbert Köfer nach dem Willen seiner Eltern einmal den Verlag seines Vaters übernehmen und so begann er 1937 mit einer kaufmännischen Lehre. Doch sein Interesse für die Schauspielerei erwachte schon 1929, als er mit seinen Eltern die Heidelberger Schloßfestspiele besuchte und bekannte Schauspieler jener Zeit erlebte. Das Kleist’sche Ritterschauspiel „Kätchen von Heilbronn“ hat es ihm besonders angetan. „Da habe ich Blut geleckt und war dem Zauber verfallen“ sagte er wörtlich dazu. Heimlich bewarb er sich dann auf eine Zeitungsannonce hin bei der Schauspielschule. Er bestand die Eignungs- und schließlich auch die Aufnahmeprüfung. Eine Ohrfeige bekam er von seiner Mutter dafür, als sie das herausbekam. „Die Kunst verlangt Opfer“ schreibt Köfer in seinem Buch dazu. Doch ein Opfer sollte er für die Schauspielerei allerdings bringen, nämlich seine abstehenden Ohren anlegen lassen. Pfiffig klebte er sich die Ohren nur an. Sehr zur Erheiterung der Zuhörer las er dann eine Episode aus dem Buch, wie der Kleber an einem heißen Sommertag plötzlich nach ließ und sein Direktor das mit den Worten: „Köfer sie werden mal Komiker“ kommentierte. Ist er ja dann auch geworden.

Gespannte Ruhe dann als Köfer aus seiner Geschichte „Totalschaden“ gelesen hat. Am Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 war ihm eine Kuh, „ein Zonenrind“ ins Auto gelaufen und verursachte einen Auffahrunfall. Herbei geeilte Polizisten erkennen ihn sofort und die anderen beteiligten Autofahrer aus den alten Bundesländern wundern sich sehr darüber. Für Köfer war das „eine Art Gleichnis“. Doch auch in letzter Zeit stand er noch oft vor der Kamera und tourt mit seiner „Köfers Kommödiantenbühne durch die Lande. Aufhören will er noch nicht, denn es gibt für ihn viele Gründe nicht zu sterben.
Für die Zuschauer war es ein „sehr guter und erfrischender Abend“, wie Steffi Möller aus Schkeuditz feststellte. Sie faszinierte vor allem, wie geistig fit Köfer wirkte. Constanze Sucker ist extra wegen Herbert Köfer mit ihrem Mann aus Berlin angereist. Auf der Buchmesse war sie auf ihrem Lieblingsstand, dem der LVZ. Doch auch die Lesung in Taucha hatte sie sich extra ausgesucht. „Hier ist es gemütlicher als auf der Messe, wo es so voll ist“, brachte Uta Marz ihre Eindrücke von den Lesungen im Tauchaer Kulturcafe auf den Punkt.

MitEsser – Hausmanns Kost

Kartoffeln mit Kräuterquark, Leberwurst und Butter

Mal wieder Hausmanns Kost genossen. Einfach und schnell zuzubereiten. Und es schmeckt ganz lecker. Im sorbischen Breitengraden wird dann noch ein Löffel 🥄 Leinöl zugefügt. Mir schmeckt es traditionell sächsisch. Guten Appetit!

Blumenwiese im Wald


Waldlichtung bei Pausitz (Wurzen)

Das Leben kann doch so schön sein.
Alle meine Träume passen in dein Herz hinein.
Du bist der Wächter von diesen Träumen
Inmitten eines Waldes mit rosaroten Bäumen.

Irgendwann haben wir uns dort gefunden
Verbringen träumend unsere schönsten Stunden
Der Wald reicht von hier bis an’s blaue Meer
Diese Bilder im Kopf gebe ich nie wieder her

In grünen Wiesen kann ich mit dir versinken
Bunte Blumen leuchten und blinken
Weißt Du noch wo diese Blumenwiese ist, wo der Wald?
Dieser Duft bringt Herzenswärme, wird nie kalt

Wir haben gemeinsam diese Farben entdeckt
Haben wie Bienen Honig geschleckt
Unsere Liebe hat sich daran genährt
Mein Herz hat mir diese Farbenpracht gelehrt.

Du hast die Liebe wieder neu an gestrichen
Ich bin in der Seele ausgeglichen
Mit Farben welche das Rot der Liebe erhellen
Warum sollte ich dies nur in Frage stellen?

© Jürgen Rüstau

Tür in die Nacht

Es schließt die Tür hinter mir.
Bin ich vergessen?
Dabei war ich ein Leben von dir besessen.
Nun sitze ich auf einer Bank
in der Ruhe der Natur im Friedwald und lass mich treiben.
Mal ist mir heiß, Mal ist mir kalt.
In meinen Gedanken
habe ich mich in mir und dir, in meinem Leben verloren.
Ich hatte nur dich zum Leben auserkoren.
Doch das Leben ist manchmal so hart und auch so ungerecht.
Mir geht es jetzt seelig so schlecht?
Was ich auch mache, wohin du und ich auch gingen, wo immer wir uns bewegten.
Wo sind die Höhen, wo die Tiefen auf all diesen Wegen?
Manchmal möchte ich und kann ich es leider nicht begreifen.
Warum kann ich nicht gemeinsam und lachend mit dir durchs Leben schreiten?
Warum nur, warum ist das Leben nicht leicht?
Eine Antwort in meinem Hirn, die mir einfach nicht reicht.

© Jürgen Rüstau

Denkende Leere

Ich sitze hier allein und kann nicht denken.
Versuche den Drachen der Liebe
um deinen Körper zu lenken.
Zum Schreiben fehlen mir die Worte.
Wann gibt es wieder frische Erdbeertorte?
Denkende Leere.
Ich versuche Hoffnung und Schicksal zu verbinden.
Gibt es eigentlich Pfefferminz-Erdbeer-Schinken?
Denkende Leere.
Wie war es gestern Abend,
die Erinnerung ist erloschen.
Hab ich von meinen Hundert Mark noch einen Groschen?
Denkende Leere.
Das Telefon klingelt,
wer ist wohl dran?
Meine Liebste natürlich,
was ich wohl Anderes denken kann!
Lehrendes Denken.

© Jürgen Rüstau 1999

Wenn ich an die Liebe denke…

Wenn ich an die Liebe denke
Meiner Lebenszeit im Rausch der Sinne
Die Erinnerung nur an dich verschenke
Im Fluss der Gefühle dann rinne

Rinne durch meinen Lebensfluss
Blut in den Adern pocht und fließt
Zeigt mir den Anfang und den Schluss
Jedem Spross aus dem die Liebe sprießt

Lass sie sprießen
Leise, laut und wunderschön
Ich werde jeden Tag mit dir genießen
In den Bergen über uns weht leicht der Föhn

Zeigt uns wundersame Wärme
Wenn er uns ganz sanft berührt
Fernab von jeglichem Stadtgelärme
Liebe an die man denkt und sie auch spürt

© Jürgen Rüstau