Begonnen nach dem 1. Weltkrieg, wurde ein Riesenbetonwerk am Ende des Kanals in die Landschaft gesetzt. Mit dieser Schleuse sollte der Höhenunterschied im Gelände zwischen dem jetzigen Ende des Elster-Saale Kanal auf Höhenniveau gebracht werden. Der 2. Weltkrieg verhinderte die Fertigstellung. Danach hatte die DDR keine Kapazität und im vereinten Deutschland ist es vergessen wurden. So blieb die Bauruine ohne Anschluss mitten im Gelände stehen. Unerschütterlich deutsche Wertarbeit. Es gibt nicht weniger Menschen, welche sich einen Weiterbau vorstellen könnten. Bis zur Saale sind es bloß 7,5 Kilometer und ein schiffbarer Wasserweg wäre vom Leipziger Neuseeland über den Elster-Saale Kanal, über Saale und Elbe bis zur Nordsee möglich. Sind wir gespannt!
Ein Hallenser erinnert sich:
„Da steht so ein Riesending aus der Nazi-Zeit auf dem Acker und keiner weiß so richtig, was das ist“, hatte ihm ein Freund aus Merseburg erzählt. Eines Tages schaut Dirk Becker selber nach. Er fragt sich bei den Leuten im Dörfchen Wüsteneutzsch durch und steht plötzlich am Fuße eines gigantischen Betonkolosses: „Ich sag‘ mal, ich habe damals schon erkannt, dass es eine Schleuse sein soll. Nur sind wir hier zwei Kilometer weg von der Saale, egal wie ich mich hochrecke und strecke, ich sehe kein Wasser weit und breit“, so erzählt der Hallenser lachend, wie er vor nunmehr 15 Jahren eine Entdeckung machte, die sein Leben verändern sollte.“
Aus Lost Place: Wie eine Schleusenruine aus der NS Zeit Touristen begeistern soll.
(MDR 2022)