Erlebtes – 50 Jahre KARAT

Es ist als wenn alles erst gestern war.
50 Jahre KARAT und wir sind mit ihnen gealtert und gesetzter geworden. Schöne Jahre, schöne Songs und wahnsinnig schöne Erinnerungen. Alles zieht wie in einem Film an einen vorbei. Gestern hatte ich die Dokumentation auf MDR gesehen. Zeit auch heute das Buch von Christine Dähn raus zu suchen. Ein schönes Buch mit vielen Fotos aus der Bandgeschichte. Die ersten Erfolge von KARAT, die großen Hits und der Verlust von Herbert Dreilich. Trauer und Neubeginn mit Claudius. Der Film läuft ab, ich mittendrin.
Ich erinnere mich an verschiedene Konzerte mit KARAT aber auch an die Konzerte der Gitarreros mit Dreilich und Römer, an Begegnungen und die kraftvoll-poetischen Songs. Auch erinnere ich mich an eine Lesung im café esprit mit der Autorin Christine Dähn und Thomas Natschinski. Christine las und Thomas zelebrierte die Songs von KARAT. Er trat auch als Keyboarder mit der Band als Vertretung für Ed auf. Und so fügt sich ein Baustein an den anderen. Der Film im Kopf läuft, die Ohren lauschen den Songs, welche die Zeit nie verdrängt hatte.
Danke KARAT für 50 Jahre Musik!

Kabarett „Tauchaer Brettl“ sucht MitEsser

Kabarett “Tauchaer Brettl” lädt zum Mitessen ein
12. Februar 2013
Pünktlich zum Rosenmontag hatte das neue Programm “MitEsser” des Kabaretts “Tauchaer Brettl” Premiere im cafe esprit. Der Name ist zugleich Programm, denn das Publikum ist an diesem Abend rund ums Kochen, Trinken und Schunkeln auch zum (Mit-) Essen eingeladen. In der Tat das Programm gleicht einer Dinner-Show. Das Eingangslied “Wir kochen” verriet es schon, an diesem Abend versuchten die Kabarettisten Hans-Hürgen Rüstau, Tobias Meier, Lutz Pohlers sowie erstmals als Assistentin Tina Ullrich, die Tochter des Schloßvereinsvorsitzenden, an zu kochen. Ging es doch im Gespräch zweier älterer Herren (Rüstau und Meier) noch um einen gewissen Karl, der immer das Tanzbein geschwungen hat und an einer Pilzvergiftung gestorben wäre. Passend dazu gab es den Hauptgang, Schnitzel mit Pilzen. Dann kommen die beiden älteren Männer in Gegenwart einer sehr aufmerksamen und reizenden Krankenschwester (Tina Ullrich) noch auf das Thema Nummer Eins und fragen sich ob Sex oder Weihnachten schöner wäre um sich selbst die Antwort zu geben: Weihnachten ist öfters. Aber trotzdem stellten sie fest: “Trübsal ist nicht alles was man blasen kann”

Bedauernd erklärten sie dem begeistert mit gehenden Publikum zum Rezept einer Elefantencremesuppe, dass dafür Wasserbüffel in Ermangelung von Elefanten nicht zu verwenden seien. Das blieb zur Überraschung der MitEsser auch fast der einzige lokale Bezug, wo das das “Tauchaer Brettl” doch sonst für lokal kolororierte Themen bekannt ist. “Wir wollten einfach mal zeigen, dass wir auch noch etwas anderes können” meinte Tobias Meier dazu. Können sie. Aber ohne den Auftritt der Klofrau Elfriede (Rüstau), die sich darüber beschwert, dass im ganzen Land gespart wird, nur bei ihr nicht, geht es eben doch nicht. Köstlich auch der Anruf bei einem Pizza-Dienst im Jahre 2040, als der Anrufer (Meier) vom Pizza-Verkäufer (Rüstau) entsetzt erfahren muss, dass der Verkäufer vom Käufer angefangen vom Gesundheitszustand, der Mobilität und Bonität so gut wie alles weiß. Zum Höhepunkt des Programms und kurz vor dem Dessert fragt ein hungriger Gast (Rüstau) nach “Was macht meine Leber”, um von der flotten Serviererin (Tina Ullrich) schlagfertig die Antwort zu bekommen: “Ich bin doch kein Arzt”. Nicht nur damit ist es Tina Ullrich so richtig gelungen, sich ins Programm hinein zu spielen. Gekonnt spielte sie in den Szenen kabarettistisch ihre weiblichen Reize aus. “Wir wollten bewußt ein optische und erotische Komponente ins Programm bringen, meinte die One-Man Big Band des Abends, Lutz Pohlers dazu. Tobias Meier ergänzte: “Sie hat das Kabarett-Gen”.

Der Leipziger Jochen Heinicke, der zum ersten Mal ein Kabarett-Programm im esprit erlebt hatte war sehr angenehm überrascht und lobte das “humorvolle Programm”. Für den bekannten Tauchaer Rundfunk- und Fernsehmoderator Roman Knoblauch war es “das beste Programm, das ich hier schon gesehen habe”. Hubert Goebel war ganz angetan von den Liedern und bedauerte, “dass am Aschermittwoch alles vorbei wäre”. Ist es aber nicht. Das Programm soll nach den Worten von Hans-Jürgen Rüstau zukünftig zum festen Sonnabend Abend Programm im Kulturcafe werden. Termine werden demnächst bekannt gegeben. Die Tauchaer und ihre Gäste können sich darauf freuen.
Bericht IVT. Text und Fotos: Matthias Kudra

Mitesser – Der Schnitzel ist ein schmackhaftes Vitamin

„Schnitzel mit Kartoffelspalten und warmen Schinken Eisberg Salat“
Zutaten:
300g Schweinerücken
2 Kartoffeln
1 halben Eisberg Salat
100g rohen und gekochten Schinken
Gewürze (Paprika, Pfeffer, Salz)
Zitronenscheibe
Zutaten pro Person

Man nehme ein Stück Schweinefleisch vom Rückenstück, schneide es in 2 cm starke Scheiben, dann wird das Schnitzelfleisch geklopft, gewürzt, in Ei gewendet und mit Semmbrösel paniert. Dann kommt das Schnitzel in eine Pfanne mit Butterschmalz. Darin sollte es regelrecht schwimmen. Wenn das Schnitzel gold-braun gebraten ist wird es auf dem Teller angerichtet. Dazu habe ich Kartoffelspalten geschnitten und gewürzt und dann gegart. Ein warmer Schinken Eisbergsalat rundet das Gericht ab.
Guten Appetit!

Erlebtes – Neues und Verbrauchtes im Tauchaer Brettl




Foto: Jürgen ,Julia und Tobias „Wir lieben die Icefighters sehr“
Neu & Verbraucht” so heißt das neue Kabarettprogramm des Tauchaer Brett’s, das am Rosenmontag und Faschingsdienstag seine Premiere im Kulturcafe erlebte. Aber eigentlich war es “nur” die Faschingsausgabe, die aber wesentliche Teile des neuen Programms enthält, wie die Kabarettisten Hans-Jürgen Rüstau und Tobias Meier mitteilten. Die eigentliche Premiere soll dann im April folgen. Der Titel des Programmes sollte nach Rüstaus Worten so verstanden werden: Alles was neu ist, ist auch wieder verbraucht
Neu an dem Programm ist vor allem die Figur der Lola, die offensichtlich die Nachfolge der legendären Elfriede aus vorangegangenen Programmen antreten und sich wie ein roter Faden durch das Programm ziehen soll. Hans-Jürgen Rüstau gibt der Lola genauso Profil wie dem alternden Schlagerstar Mario Maroni, der mit einem ziemlich schrägen musikalischen Vortrag die Caprifischer auf der Bühne versenkt. An der Seite der gestandenen Kabarettisten Rüstau und Meier steht zum ersten Mal Julia Lehne, die dem gesamten Programm die eigentliche Würze gibt. Lehne führt auch gleich mit der Harfe ein neues Instrument in ein Kabarett-Programm ein. Schon alleine deswegen hat das Programm Seltenheitswert. Als sie auf der Harfe ihr Lied “Ich liebe Dich” in zehn Sprachen singt, überzeugte sie genauso wie als Rapperin oder als Eierlikör trinkende Carola mit Lola am Schöppenteich. Damit ist Julia Lehne die Entdeckung des Kabarett-Programmes. Tobias Meier versteht es bei seiner witzigen und schlagfertigen Zwischenmoderation gekonnt das Publikum mit einzubeziehen. Er bringt auch ein neues Instrument mit: die Kolbenflöte, auf der man witzigerweise nur zwei Töne spielen kann. In einem Lied nimmt er schon einmal die große Weltpolitik auf Korn und wird dabei hervorragend von der “kleinsten Big-Band der Welt” Lutz Pohlers begleitet. Ansonsten geht es mal wieder eher um Tauchaer Themen wie die S-Bahn und die langen Warteschlangen an der Bahnschranke, um zwei Frühlingsbälle am gleichen Tag oder die Döner-Bude, die auch in früheren Programmen aufs Korn genommen wurde. Alles bekannte Tauchaer Themen, die entgegen der Ankündigung des Programms die Stadtverwaltung mit Bürgermeister Holger Schirmbeck an der Spitze wohl kaum zum Zittern bringen wird.
Alles in allem ein abwechslungsreiches, gelungenes Programm ganz nach dem Geschmack des Publikums. Der Tauchaer Jungunternehmer Nico Kermes lobte vorallem den lokalen Bezug der Gags, die man ohne großes Nachdenken sofort verstehen kann. Aus Sicht eines Leipzigers trifft das zwar nicht unbedingt zu, wie Udo Nebel (“Crazy Power”) einschränkte. “Aber das ist der Natur der Sache geschuldet” setzte er hinzu. Das Abschlußlied “Tauchaer Nächte” stammt übrigens von Beppo Pohlmann, der am 29. März mit seinem Programm “Ich war mal schön” im Kulturcafe gastieren wird.
Bericht IVT. Text Matthias Kudra, Fotos: Matthias Kudra und Reinhard Rädler

Erlebtes – Von der Mocca Milch Eisbar ins café esprit


Hier auf diesem Foto waren Gaby Rückert und Ingo Koster zu einem Traditions Konzert. Wie bereits seit Jahren kamen sie zweimal im Jahr in das kleine Kulturcafé am Fuße des Tauchaer Schlosses. Diese meist ausgebuchten Veranstaltung vereinte viele Fans der beiden wie zu einem großen Familienfest. Fans und auch eine große Tauchaer Lehrerschaft füllten das kleine Café und sangen alle Hits lautstark mit. Ein Riesenerlebnis für die Lehrer, Fans und schließlich auch für Gaby und Ingo. Neben dem tollen Konzert, die Fans, freuten sie sich schließlich auch auf eins:
auf das leckere Schnitzel a’la Café Esprit.

Die legendäre “Mocca Milch Eisbar” war Ingos Kosters großer Hit gemeinsam mit Team 4. Gaby Rückert landete mit “Berührung” 1980 ihren großen Hit. Natürlich durften beide Hits bei ihrem Traditions Konzert am Freitag Abend im Kulturcafé esprit nicht fehlen. Die angenehme, familiäre Atmosphäre im Kulturcafé ist für Gaby Rückert und Ingo Coster nach ihren eigenen Aussagen immer wieder ein Grund wieder zu kommen. Seit mehreren Jahren ist es gute Tradition, dass die Beiden einmal im Frühjahr und einmal im Herbst zu einem Konzert ins Kulturcafé kommen. Die Tradition reißt übrigens auch im nächsten Jahr nicht ab, denn am 8. April 2017 weilen sie wieder im esprit. Seit 1987 arbeiten sie musikalisch zusammen und seit 1993 sind sie auch im Leben ein Paar.  “Die beiden passen gut zusammen” meinte auch Carlo Heissmann aus Leipzig und fügte hinzu “Einmal Gaby, immer Gaby” und ließ sich Amiga Schallplatten von Thomas Natschinkski und Gaby Rückert signieren. In der Tat lassen sich immer wieder etwas neues einfallen. So wird aus dem “Sand von Rügen” im Frühjahr das nachdenkliche Lied über die einsame “Dame von nebenan” in der dunklen Jahreszeit. Einen großen Teil ihrer Text schreibt Gaby Rückert mittlerweile selbst und tritt dabei in die Fußstapfen von Ingeburg Branoner, der bekannten DDR-Liedtexterin, die u.a. auch “Berührung” geschrieben hat. In der Tat gehen ihre Texte unter die Haut und berühren die Seele im warsten Sinne des Wortes.  “Einmal Mocca Milch Eisbar aber immer wieder esprit” brachte der Pönitzer Klaus Hering seine Eindrücke von dem Abend mit viel Gefühl auf den Punkt.
Bericht HVT. Text und Foto: Matthias Kudra

Mitesser – Ich liebe Spinat

Heute gibt es bei mir:
Hackklops in Schwarzwälder Schinken Mantel mit Spinat, Salzkartoffeln und Salat

Den Bratklops habe ich mit Schwarzwälder Schinken umwickelt und dann gebraten bis der Schinken kross ist. Dazu habe ich einen Würzspinat gekocht. Salzkartoffeln und Salat runden das Gericht ab
Guten Appetit!

Gedanken zum Tag


Wieder ist fast ein Monat vergangen und doch wird dieses Wochenende völlig anders verlaufen. Es kommt wieder der Tag der Tage. Ja, die völlig zeitlose Zeit greift wieder in unsere Uhren ein und stellt die Zeit um eine Stunde vor. Völlig sinnlos und überflüssig, wie die meisten denken. Und doch nicht ist dieser Blödsinn abzuschaffen, da es in der Politik keine Mehrheit findet. Ich habe mich diesen Wahnsinn nicht gebeugt, habe einfach die Winterzeit ignoriert. Ab morgen geht die Uhr in meinem Auto endlich wieder richtig, nachdem auch die anderen Uhren in meinem Besitz, sich dann irgendwann in der Nacht der automatischen Uhrenumstellung unterworfen haben, ist alles wieder im Zeitraster. Euch allen eine schöne Zeit bis zur nächsten Zeitumstellung im Herbst.
Ich, zum Beispiel,kann gern darauf verzichten. Bis bald!

Drogenkinder

Sindy, armes Drogenkind.
Kindheitsträume sind verweht im Wind.
Einmal wolltest du es nur probieren.
Damit deine verletzte Seele auskurieren.
Nur einmal deine Sorgen vergessen.
Die Familie, die aufhörte eine Familie zu sein,
ließ dich mit deinen Sorgen allein.
Einmal ist keinmal, der Kreislauf beginnt.
Drogen, Entgiftung, immer wieder Drogen.
Die Zeit, sie verrinnt.
Täglich auf der Straße, für Drogen auf dem Strich
Von allen benutzt, keiner liebt dich.
Nächte ohne Drogen, sie sind eine Qual.
Im Leben hattest du nur einmal die Wahl.
Aus dieser Hölle gibt es kein zurück.
Zerstört sind die Träume von Liebe und Glück.
Du stehst auf eigenen Füßen.
Sie sind öfters schwach.
An manchen Tagen fehlt dir zum schlafen,
über dem Kopf das Dach.
Sindy, die Nächte sind dunkel, die Nächte sind kalt.
Im Kreislauf der Drogen, wird keiner alt.
Eine Träne läuft über dein fahles Gesicht.
Eine Träne, die uns in das Gewissen spricht.
Wir aber verstehen ihre Sprache nicht.
Eine Armee von Drogenkindern schreitet auf uns zu.
Wir wollen nicht helfen, sehen drüber weg, wollen unsere Ruh.
Spießer halten ihre Augen fest verschlossen.
Nichts sehen, nichts hören, unverdrossen.
Dealer frohlocken, es klingen ihre Kassen.
Kinder gehen zu Grunde,
Kinder, die ihre Kindheit mit großen Schritten verlassen.
Körperlich am Ende und psychisch zerstört.
Wir haben ihre Schreie nach Liebe
und Geborgenheit nicht erhört.

© Jürgen Rüstau 1999

Automatenfuck – oder wie mache ich eine Kreditkarte glücklich


Blick von meinem Balkon

Eine frivole Geschichte zur Nacht

Ich war heute schon am Tage zweimal auf der Bank und musste feststellen, mein Honorar war immer noch nicht meinem Konto gutgeschrieben wurden.
Und ich brauchte dieses Geld, denn ich war wieder mal pleite.
Gegen Abend sollte aber noch einmal eine Buchung erfolgen, sagte mir die nette Blondine, mit ihren wunderschönen großen Augen, die am Schalter Dienst hatte und lächelte dazu verheißungsvoll.
Da ich den ganzen Nachmittag zu Hause regelrecht rumgammelte, fern gesehen und gelesen hatte, war die Zeit sehr schnell vergangen.
Es war inzwischen dunkel geworden und die Straßen waren menschenleer.
Als ich in die kleine Straße zu meiner Bank einbog, traute ich meinen Augen nicht. Es stand vor der Bank eine riesige Schlange, ausnahmslos alles Männer.
Sie standen vor der Bank und warteten geduldig auf die Benutzung des Geldautomaten. Wer ihn benutzt hatte, ging schnellen Schrittes mit einem wunderbaren Lächeln auf den Lippen und verschwand in der Dunkelheit.
Ich kann aber Menschenschlangen, welche länger als drei Personen waren nicht verkraften und beschloss für mich mit meinen letzten Cent ein Bier in der Eckkneipe zu gönnen.
Es wurden drei.
Vor der Bank war inzwischen auch eine unheimliche Ruhe eingetreten. Zuerst holte ich mir meinen Kontoauszug aus dem Drucker und siehe da, dass erwartete Geld war eingetroffen.
Meine ec-Karte behielt ich gleich in der Hand und ging zu dem Geldautomaten in der anderen Ecke des Raumes.
Jetzt geschah etwas Eigenartiges, Spannendes,was mit Nichts zu vergleichen war. Etwas, was mich völlig aus der Bahn warf.
Aus dem Geldautomat erklang eine erotisierende Stimme, deren Herkunft ich im Moment nicht ermitteln konnte.
Vorsichtig drehte ich mich um, den Körper der zu dieser Stimme gehörte suchend, oder zu mindesten die versteckte Kamera zu entdecken.
Fand aber weder die eine, noch das andere.
Die Stimme, die einen Gänsehauteffekt erzeugte sprach zu mir:
„ Hi Schatz, ist es wieder mal so weit?
Hast du es wieder mal nötig?
Willst du mich wieder einmal benutzen?
Willst du wieder in mich eindringen? “
Ich errötete wieder darauf und sah mich vorsichtshalber noch einmal um, konnte wiederum niemanden erkennen, der mit mir einen solchen, unter die Haut gehenden Scherz machte.
„Ich hatte schon so richtig Sehnsucht nach dir und deinem süßen kleinen Kärtchen und deinen zärtlichen Berührungen“, tönte die Stimme weiter.
Ich hatte mich dafür entschieden, dass ich dieses Spiel mitmache und ich fand schon wahnsinnig großen Spaß an dieser ungewöhnlichen Situation, in der ich mich befand.
„Na also, stell dich nicht so an! Schiebe sie schon in mich rein! Aber schöön langsam!“, forderte mich die Stimme auf.
Ich führte sie vorsichtig in den davor vorgesehen Schlitz und wartete auf weitere Anweisungen, welche auch gleich in mein Ohr drangen.
„Gut machst du das! Du bist einfach toll!
Sehr gut!
Und jetzt stecke sie ganz rein.
Ahhhhh.“
Sie verschwand im Schlitz des Automaten, oder muss ich besser, in dem der Automatin sagen?
Obwohl ich niemanden sah, machte mich allein diese Stimme gewaltig an und ich tat was sie sagte.
Einerseits wollte ich ja von diesem Automaten Geld in Empfang nehmen, anderseits interirisierte es mich schon wie es weiterging.
Und es ging weiter.
„Gleich hast du mich soweit! Jetzt brauche ich bloß noch dein ganz geheimes Nümmerchen!
Ja du, oh, super!“
Daraufhin versuchte ich mich zu konzentrieren, um nicht die Geheimzahl falsch einzugeben.
Es klappte aber nicht besonders gut und ich gab einmal die falsche Nummer ein.
„Oh du kleiner Schelm, willst du mich testen, willst du wissen, ob ich dein kleines Nümmerchen kenne?
Mach’s noch einmal richtig, Süßer!“, sagte die Stimme, welche bestimmt zu einer wunderschönen Frau gehörte. Nicht zufällig dachte ich dabei an die schöne Blondine aus der Schalterhalle der Bank, was mich in diesem Spiel nur noch mehr aus der Fassung brachte.
Noch einmal gab ich die Nummer ein und es war diesmal bestimmt die richtige, denn die Stimme röhrte, „weißt du, es ist einfach Wahnsinn, dein Kärtchen so tief in mir drin zu haben! Wahnsinn!“ In diesem Moment spürte ich, wie tief doch diese Karte im Geldautomaten war und auch ich rief laut aus, dass ist der Wahnsinn!! Zugleich schaute ich mich, erschrocken über mich selbst irritiert im Raum um und spürte wieder die Röte in meinem Gesicht.
„So, Liebling, jetzt tipp mir ein, was du von mir willst! Sei nicht so bescheiden!
Lang doch einfach zu! Ich werde es dir geben, ich gebe dir alles was du willst“
Ich gab ein sehr Bescheiden Sümmchen ein, einen Betrag den ich mir gerade einmal leisten konnte und der verfügbar war.
„ Oh Mann! Bestätige mir das noch mal. Drücke da rechts drauf.
Ja. Feste, du Mann meiner Automatenträume.“
Tat einfach was die Stimme sagte und bestätigte meinen Wunsch.
„Wow, bist du gut! Ich halte es gleich nicht mehr aus! Warte auf mich! Versprich es mir bitte!“
Natürlich warten würde ich auf jeden Fall. Ich brauchte ja schließlich das Geld.
Die Stimme keuchte jetzt: „Gleich kommt’s…gleich…jetzt!!! Ahhhhhh, ohhhh!“
Mir wurde es dabei auch ganz, ganz anders, fühlte mich körperlich geschafft und derzeit doch noch so sehr leer!
Ebenso klang die Stimme: „Uff, bin ich alle, ich bin fertig! Du hast es mir wieder mal gegeben! Zieh bitte gaaaanz langsam raus, hörst du, gaaanz langsam…“
Ich zog das Geld ganz langsam raus, nahm meine Karte und ich muss sagen, ich habe die vergangene Zeit nicht bedauert, sondern regelrecht genossen.
Es war anders, aber doch irgendwie schön. Ich verstand das Lächeln der Männer, die ich schon am späten Nachmittag beobachtete, als sie die Bank verlassen haben.

Als ich nun die Bank verließ, wartete vor ihr Anka.
Ich war drüber sehr erstaunt und fragte sie, ob sie mich denn schon die ganze Zeit in der Bank beobachtet hatte?
Sie hatte.
Sogleich fragte sie mich, kannst du mir vielleicht bitte mal verraten, was an diesem Scheiß Geldautomaten so Besonderes dran ist, dass du dich dort so lange aufgehalten hast?
Ich wollte nicht!
Ich lächelte nur das süßeste Lächeln der Welt fasste sie um ihre Taille und verschwand mit ihr in der Dunkelheit der Nacht.

© Jürgen Rüstau