
Eine phantastische Reise mit mir, zu mir selbst“
1.Die Vorbereitung
Wenn einer eine Reise macht, dann hat er viel zu erzählen. Oder auch nicht. Wie war das denn nun mit meinen eigenen Erlebnissen zu mir selbst? Auch da hat man zu erzählen.
Nur nicht so intensiv, .
Oder?
Ich bin nun einmal ein Träumer und ein Geschichtenerzähler, aber ich würde mich doch niemals selbst belügen, höchstens nur ein ganz klein wenig. Einverstanden? Ihr glaubt mir doch?
Das müsst ihr mir einfach mal glauben, dazu benötige ich euren Vertrauensvorschuss.
Einer meiner Lieblingsdichter, der große Honore de Balzac, hat schon immer in mir den Traum erfasst, seine letzte Ruhestätte zu besuchen und vielleicht noch etwas mehr in seinem Paris zu erleben
Ich wollte in Erfahrung bringen, zeigen sich da etwaige Parallelen zu meinem eigenen Leben.
Die 70 habe ich erreicht – ich brauche dieses Erlebnis und dürste danach, obwohl ich nicht auf grelle und bunte Jogginganzüge stehe! Ich begebe mich also auf die Reise, um eine neue Erfahrung zu machen. Gibt es da vielleicht kleine Parallelen? Man wird sehen, obwohl ich nicht auf Jogginganzüge stehe. Ich bin da jetzt außen ganz vor.
Man kann zu und vor seiner Zeit, in seine Zeit und auch nach neben seiner Zeit, reisen. Kommt auf den Versuch an. Also begab ich mich auf eine Reise neben meiner Zeit!
Erlebnis in ersterer Form und einfach wunderschön!
Neben der Zeit
Manchmal stehe ich vor Dingen,
welche ich schon mal gesehen
Tagträume in Erinnerungen schwingen
Leben im Voraus geschehen.
Manchmal komme ich zu Orten,
nie dort gewesen, doch erlebt.
Erinnereungen in den schönsten Worten,
ein Herz welches zeitlos schwebt.
Manchmal stehe ich im Leben,
irgendwo in einer anderen Zeit,
Glücksmomente zu erstreben,
Leben ohne Trist und Einsamkeit.
Manchmal geht dann meine Reise
in ein nicht gekanntes Land der Träume.
Planlos führen meine Lebensgleise,
berühren von der Zeit vergessene Räume.
Manchmal möchte ich einfach bleiben
auf den Spuren neben meiner Zeit,
mich an deiner Seele reiben,
zeitlos in Unendlichkeit.
Geht es Euch eigentlich ähnlich? Habt Ihr solche Situationen auch schon durchlebt? Wer viel Phantasie hst, der hat doch mehr vom Leben, steht völlig über den Dingen.
Ich war zu Besuch bei meinen Kindern in Bremen, hatte nicht so viele Kleidung mit genommen und sage doch zu meiner Schwiegertochter: „Meine Kleidung ist irgendwie alles verschmutzt und ich besitze in Bremen nur noch einen Set saubere „Anziehsachen“ und ich habe da letztens in Paris einen Jogginganzug gesehen, der mich begeistert hatte. So richtig grell und bunt. Gesagt, getan. Ich, wegen eines solchen „Kleidungsstückes“ auf dem Weg nach Paris.Das war dann die Quelle allen Übels. Nur muss ich dazu sagen: Ich trage zur allergrößten Not einmal eine solche Hose, solcher Kleidung innerhalb meiner eigenen vier Wände. Keinen Meter außerhalb meiner Wohnung.
Geht gar nicht. Da halte ich es lieber mit den Worten des großen Carl Lagerfeld. Wer Joggingsachen trägt, hat die Kontrolle über sein Leben völlig verloren. Recht hatte er, der große Carl.
Also, kann ich dies doch nur geträumt habe! Denn so etwas derartig hässliches kann es nicht real geben und schon gar nicht in „meinem modischen Paris“.
Jürg aufwachen! Hier wird etwas sehr, sehr peinlich, ich glaube auch , für meine Schwiegertochter, für mich und natürlich für uns Beide!
Also Paris, Wir kommen!, aber gerade haben sich die Fahrtgründe geändert.!
Dies sollte ein Fahrt werden, die ihres gleichen sucht. In der Kürze wie auch in der Intensität.
Ich wollte mit meinem besten und engsten Freund Ibot, wie wir es uns schon seit der Oberstufe vorgenommen hatten. Wir also auf zu unserm Wunschziel, nach Paris, unseren Faden einfach weiter gesponnen, hatten einen Schlachtplan aufgearbeitet. Lebensläufe gewälzt und Fremdenführer studiert. Vorbereitet wie die kleinen Götter, ich bin Jürg und mein Intimus Ibotist mit an Bord.
Wir waren wie aufgezogene Kinder auf den Weg die Welt zu erkunden, ausgelassen schmetterten wir eine Operettenmelodie, so wie ich es doch schon so oft mit der großen Mira getan habe, eine nach der anderen. Lauthals und ohne tieferen Sinn, wie„Ja , das Studium der Weiber ist schwer…“ Aber irgendwann war dann der Kopf leer und Experten waren wir gleich gar nicht. Und äußerst Dabei hatten wir die Grenze nach Belgien längst überschritten. Waren bei bester Laune und kamen immer mehr in die richtige Stimmung. Hervorragend . Die Zeit verging im Sauseschritt, also ich, so schnell wie ich kann Schnell die überall hell erleuchtete Autobahn durch fahren. Die französische Grenze in Sicht.
Die Fahrzeit ging auf die neun Stunden zu und unsere Stimmung war perfekt und wir mussten uns erst wieder an unseren Anlass erinnern. Verdun kam in Sichtweite.
Einfach schön und äußerst geschichtsträchtig. Der Geschichtsunterricht lief in Endlosschleife an mir vorbei und wir testeten uns gegenseitig mit historischen Daten!
Wir waren gut!
Aber noch lange nicht so gut wie das Original und dem kamen wir immer näher, sozusagen zum Anfassen nah.
Der Hunger plagte uns nun schon langsam und es fühlte sich an wie kräftige Schläge in die Magengrube.
An der Casa Roma vorbei und der Eiffelturm waren schon in Sichtweise. Es wurde langsam so richtig interessant.
Am Parkplatz „de la Rapete“ stellten wir unser Auto ab. Natürlich standesbewusst hatten wir einen Franzosen. Am besten einen total zerbeulten, denn er würde es in Paris nicht anders bleiben. Ein- und ausparken mit der gezückten Stoßstange. Jeder sieht so aus, man fällt nicht auf. Ein Auto ist nicht wie in Deutschland ein Statussymbol, es ist zum gebrauchen da, und dazu gehört die Stange zum Stoßen und die wird überall eingesetzt. Sonst hat man mit Parken in Paris keine Chance.
2. Frühstück und eine Menge mehr im „Café fein Ost“ – Ich und Paris, eine göttliche Komödie
Wo gibt es nun das beste Frühstück in Paris? Von Freunden habe ich gehört, ganz ausgezeichnet speist man und auch Frau im „Café fein Ost“. Ja, lecker, sehr lecker! So kann man alle Mahlzeiten genießen, denn geöffnet ist bis 1.30 Uhr. Leckere Sandwich aller Sorten bestimmen das große Angebot.
HUNGER!!
Alles was ich in den Auslagen gesehen habe sieht sehr verlockend und lecker aus und hat ein perfektes Abonnement für die eigene Figur und zwar bis nachts die kleinen Männlein im Schlaf erscheinen und die Näthe an unseren Sachen viel enger machten und man sozusagen aus allen Näthen platzt.
Davor, auf der Straße Platz zu nehmen, entspannen und ohne Ende schlemmen.Vergesswen sind die kleinen bösen und hinterlistigen Männlein aus dem Schlaf. Jetzt geht es hier so richtig zur Sache.
Nach der langen Fahrt tat das sehr gut. Indem ich meine Füße ganz lang ausstreckte, „spielte ich eine Runde, Pariser“ fallen lassen!
Ich habe mich aber bei den Gefallenen entschuldigt, weiß nur nicht ob er es auch wirklich verstanden hat.
Also zum Frühstück selbst. Ich zähle mal auf, aber die Reihenfolge kann ich nicht wirklich garantieren. Zuerst einen und noch einen wunderbaren Milchcafé und einem Sanwich. Weiter gings es mit einem „Langen Pierre“, das ist ein langes Brot mit Schinken und drei Spiegeleiern mit Salat, eine Suggestion French Onion Soup, Tadin Tart.
Und nun zum süßen Teil: Vanilla Creme Brülee und andere süße Leckereien und zum Abschluss ganz traditionell ein Quiche. Dabei festgestellt, Pais ist lecker und verführerrich.
So, dass sollte erst einmal reichen.
Ich glaube, ich hatte eine extreme Magenerweiterung und diese brauchte noch zwei Milchcafé und eine längere Ruhepause in den Anlagen vor dem Louvre.
Eigentlich ging nix mehr aber wir hatten noch drei bis vier Tagesziele denn Ibot wollte noch weiter über den Kanal nach Britannien. Für alle weiteren Dinge hatte ich noch Zeit und ich hatte das Gefühl , es wird sich noch etwas ergeben. Das Schicksal spielte Zufall, oder etwa ander Wir waren jetzt im Zentrum unseres Ziels. Nachdem wir uns körperlich übersättigt hatten, war es jetzt Zeit für die kulturelle Sättigung.
Es war schließlich das wichtigste Anliegen unseres Paris Trip, die Jagd nach meinen grellen, bunten Jogginganzug. Ich war gespannt auf das Äußerste und sah mich schon mit diesem edlen Teil durch die Straßen von Leipzig flanieren.Das glaubt mir keiner, nicht einmal Rainer, wer immer das ist.
Ihr auch?
Aber erst einmal rein in den Louvre, dort, wo auch das französische Kunstmuseum beheimatet ist, eine frühere Residenz französischer Könige, als Teil des Pariser Stadtschlosses. Hier ist es zwischen den Seine Ufern eingebettet. Durch die gläserne Eingangspyramide kommt man zu den Ausstellungen.
Das spannende für mich, und was macht Mona Lisa? Wird sie lächeln?
Sie lächelt ununterbrochen!
Von dem Frühstück noch immer geschafft, lächle ich einfach zurück. Wir drei sind glücklich. Danke Mona Lisa, das war es wert!
Ehe sich Ibot verabschiedet wollten wir noch die Grabstelle von Honore de Balzac besuchen und einen schönen, sonnigen Nachmittag verbringen. Vom Louvre ist es nicht allzu weit bis zum größten Friedhof von Paris.
3. Der größte Friedhof von Paris, ein Park ähnliches, kunsthistorisches Ensemble
Gott sei Dank gab es hier auch nicht den gesuchten Jogginganzug, ihr wisst, grell und bunt. Dafür eine über laufende Blumenpracht, welche auch die Augen beruhigte.
Alte Friedhöfe und Kirchen wecken in mir eine Magie und beruhigen auf jedem Fall auch mein Nervenkostüm.
Ich liebe es, mich dort aufzuhalten und zur ersehnten Ruhe zu kommen.
Wer an Berühmtheiten und deren Ableben historisches Interesse zeigt, ist auf diesem Friedhof, dieser Oase der Ruhe vollkommen richtig. Der größte Friedhof ist der Pére Lachaise in Paris. Er ist bis 18 Uhr geöffnet. Hatte leider keinen Souvenirshop für ausgefallene Jogginganzüge. Aber bunt ist es hier allemal, mit einer Pracht von Blumen in allen Farben. Er ist auch mit der Fläche von 45 ha der größte der Pariser Friedhöfe und zugleich der erste Parkfriedhof. Schon alleine ein Radrundweg hat die stolze Länge von 5,6 Kilometer. Das zeigt dem Besucher schon die Ausmaße dieser Anlage. Bestattet sind hier unter anderem Oscar Wilde, Chopin, Jim Morrison und schließlich auch die letzte Ruhestätte von Honore de Balzac.
Benannt wurde dieser beeindruckende Friedhof nach Peter Francois d´Aix, auf dessen Garten der Friedhof errichtet wurde. Die Grabstätte von Balzcac ist so gestaltet, als ist der Meister unter der Grabplatte verschwunden und hat seine Arbeitsmaterialien alle liegen lassen. Man fühlt sich sofort wie in einer Schreib -und Denkstube und lässt sich irgendwo nieder und harrt der Dinge welche kommen werden. Ich habe sehr nachdenkliche Zeit verbracht. In so viel Grün gehen einem einfach die Gedanken auf, für eine grüne Lebensweise. Wenn man beachtet, wie viele Nährstoffe ein einziger Leichnam an einem Baum abgibt, kann sich jeder ausrechnen in welchen Mengen eine Nährstoffabgabe neues und erhaltenes Grün erzeugt, denn sirbt ein Mensch, setzt er Stickstoff frei. Ein durchschnittlicher Amerikaner setzt sozum Beispiel 2,6 Kilogramm Stickstoff frei.
Das wären ungefähr fünfzig mal so viel , wie in einer Saison, für Bäume und Sträucher empfohlen wird. Für den Paiser Friedhof sind das unglaubliche 69000 Grabstätten in höchster „geistiger“ Konzentration, denn unter den etwa einer Million Verstorbenen, die auf dem Friedhof ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, befinden sich zahlreiche Berühmtheiten.
Ich atme diese geistige Macht in mich ein, welche Honore de Balczac von seinem Sockel zu mir herunter schickt. Eine wirkliche „Menschliche Komödie“.
Für die Wissenden ist das Leben einfach eine Unendliche Komödie, für die Nicht wissenden bleibt es eine Unendliche Tragödie. Die Zeit auf Pére Lachsise hat mir unwahrscheinlich viel Kraft für das weitere Paris gegeben. Kraft, die ich auch nötig gebraucht habe, obwohl ich keine grellen und bunten Sachen gefunden habe. In dieser Richtung macht sich schon ein wenig Ratlosigkeit in mir breit aber ich werde sehen und ihr sollt es von mir erfahren.
Muss man alles beschreiben was man gesehen hat, oder muss man alles gesehen haben, um darüber zu schreiben? Die Antwort fällt mir so schwer, denn mein Kopf ist ein Bienenkorb und ich bin meine eigene Königin.
Der Abend neigt sich dem Ende entgegen. Ich jedoch bin geneigt noch einige wenige Gläschen von dem leckeren Wein zu trinken, vielleicht bis ich nur noch grelle, bunte und hässliche Jogginganzüge sehe.
Ich in Paris, fast einhundert Jahre nach dem Todestag von Honore del Balczac. Ein überaus erhebendes Gefühl. Vor allem, ich war sn der Grabstätte meines Lieblingsdichters. Honore, du warst ein ganz Großer, nur die Zeit hatte dies noch nicht erkannt. Am wenigsten aber die eigene Familie.
Hier in Pére de Lachsaise hst er seine letzte Ruhe gefunden. Ich ließ den Tag, die letzten Stunden Revue passieren. Ich saß auf einer schattigen Bank, nicht auf einer schottischen Bank, denn dabei dachte ich an Ibot und musste laut lachen, denn der saß bestimmt wirklich auf einer schottischen Bank in Glasgow und hat bestimmt gerade genauso laut gelacht. Oh,man schaute zu mir, zumindest einer.
Ich lasse die absolute Stille auf mich wirken und mich von ihr beherrschen. Sie tut mir sehr gut und bringt mich den großen Dichter ein ganzes Stück näher und mir wird bewusst warum er so verehrt wird. Balczakc aus der unteren Schicht kommend, hat sich mit Energie hoch gearbeitet, extrem zielstrebig gelernt. Er war weiter, als andere, verfasste schon als Schüler bedeutende Werke, welche die Mitschüler teilweise verschwinden ließen, aus Neid auf seine Klugheit. Jetzt hat die Welt diesen Dichter voll und ganz für sich.
„Er setzte sein großes Wissen, für die damalige Zeit, sehr schnell um und stellte Zusammenhänge sofort her, der Poete Luis Lambert, welchen er erdacht hatte, in Form eines Doppelporträts. Beide Grundformen seines Genies , die schöpferische, die Gestalten des Daseins, die nachbildende und die ordnende , welche geheime Gesetze in großen Zusammenhängen des Daseins aufzeigen wollte (ähnlich wie bei Goethes Faust) “ Zitat von Stefan Zweig
Nachdem ich „Luis“ so völlig aufgesogen hatte, in diese wunderbare Welt eingetaucht bin, sie geatmet hatte, war ich der glücklichste Mensch. Ich schwebte, ich glaube, in meinem grellen und bunten, geschmacklosen Anzug. Schade. Was würde denn bei diesen Gedanken die Mona Lisa machen?
Sie lacht lauthals!
Ich relativiere, sie lächelt! Wahrscheinlich hat sie in ihrem verborgenen Blick, mich in diesem verwunschenen Anzug gesehen. Seitdem haben sich ihre Gesichtszüge nicht mehr entspannt, was vielleicht auch eine Erklärung der lächelnden Mona Lisa wäre? Das Lächeln wares mir wert deshalb verbrachte ich unlängst vor diesem Bild auch die meiste Zeit im Louvre. Wertvolle Zeit.
4. Paris, Paris über Allem – Tod und Leben
Mein Kaffeedurst führte mich in der Nähe vom Louvre zu einem kleinen bezaubernden Straßencafé.
Ich ließ mich an einem Tisch vor dem Straßencafé nieder und genoss wiederum dieses wunderschöne Frühlingwetter.
Ein Deutscher setzte sich auf den freien Platz an meinem Tisch, nicht wie in Deutschland, wo man liebsten allein sitzt. Er musterte und taxierte mich von Oben bis unten. Sehr, sehr aufdringlich. Eigentlich hatte ich mich darauf vorbereitet, bei den Hotelpreisen in Paris, das Hotel zu sparen und für eine Nacht das Hotel „Daccia“, ohne fließenden Wasser und Fernsehen zu nehmen So richtig standesgemäß eben! Erst dachte ich, er wolle etwas von mir, was also nicht die von mir bevorzugte Konversation darstellte. Er musterte mich wiederum und sprach mich dann auch gleich mit Du an. Wie denn anders, ein Deutscher. Der Bann war gebrochen. Und alles, aber auch alles fügte sich in diesen Tag. Er suche Darsteller für einen kleinen Dokumentarfilm über den Tod von Honore de Balzac vor einhundert Jahren. Der Kreis hatte sich wieder geschlossen. Und es wäre keine Sprechrolle, da ja Tote bekannterweise nicht oder selten reden.
Ich sollte den toten Honore auf seinem Totenbett darstellen. Ich musste also nichts weiter tun, als mich einfach tod zu stellen. Und genau dies hatte ich schon des Öfteren getan und es war nicht aufgefallen. Passt!
Das kann ich, sagte ich mir. Ich glaubte, gehört zu haben, der Film solle den Titel tragen „Wie die Frau sagt:::“. Diese Dame sollte also die Aufgabe haben, die mobilen Besitzverhältnisse des Prominenten nach seinem Tod zu bestätigen um der Polizei zu übermitteln ob eventuell eine Straftat vorliegt. An dem war nicht so. Viele wohlhabende Männer sind zu dieser Zeit nach ihrem Schäferstündchen nicht nur sexuell erleichtert wurden, während er sanft entschlief, klärte mich Alex bei einigen Bechern Wein auf, An zurück fahren war aber nun nicht mehr zu denken und der Produzent Alex Auch die Übernachtung hatte sich zwischenzeitlich geklärt. Adieu, Hotel“ Daccia“. Auf sein Geheiß checkte ich, nach seinem Worten, auf Kosten der Firma in einem naheliegenden Hotel ein und ließ es mir gut gehen. Zufällig buchte ich ein Hotel wo ich in der preiswerten Variante eine ganze Woche übernachten konnte inklusive eines Designer Jogging Anzuges. Allerdings blieb ich einen Tag länger in Paris und besichtigte noch das eine und andere in der Stadt an der Seine. Ich entdeckte in einem Hotel meiner Preisklasse eine Gemeinsamkeit von uns beiden. Wir waren ein Leben lang notorisch pleite.leider keine Gemeinsamkeit in anderen Dingen. Pleite aber guter Dinge übernachtete ich im feinen Hotel „de Ville“, zu mindestens eine Nacht.
Über dem Bett ausgebreitet lag in aller Pracht, ein greller, buner Jogginganzug.
Ich schrie verzweifelt ! Neiiiiiin!!!!
Das will ich nicht!
Da sagte plötzlich die Stimme aus dem Kleiderschrank.
„“Das musst Du tragen. Das ist Mode, das tragen hier alle!
Ich habe den Urlaub nicht gewollt.,du sagtest, ich heiße Bubu, ich sagte nein
Keine Mode in Paris….
Lulajule nein, ich heiße BUBU, und wie heißt eigentlich DU?
Ich hatte mich im Hotel de Ville, nur kurz auf das Bett gelegt und war sofort tief und fest eingeschlafen. schweißgebadet wachte ich nach einigen Sekunden auf. Jetzt brauchte ich wirklich eine Dusche.
Im Hotel de Ville also, übernachtete ich nun und fühlte mich so richtig wohl in dieser Historie. Mit Alex traf ich mich am nächsten Morgen dort zum Frühstück.Dieses Hotel ist in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Stil der Neo Renaissance errichtete Rathaus von Paris.
Ich im Rathaus von Paris genächtigt, wow! Die Nacht für schlappe 00000 Euro, hatte man für mich hin geblättert. Da hätte ich nun als Otto Normalverbraucher ganze zwei Wochen mir eine Auszeit leisten können.
5.Tod und Ende des „Jogginganzug“
Der Deutsche war wie man es von Deutschen gewohnt war, auf die Minute pünktlich und hieß genau, wie der größte Platz, mitten in Berlin , ALEX .
Das gemischt mit Pariser Gemütlichkeit, also erst einmal Kaffee trinken, baden im Milchcafé. Geil!
Irgendwann ging es dann richtig zur Sache!
Alex wies mich in meine „Rolle“ ein. Es war nicht schwer, der Drehstab und alles was dazu gehörte traf ein und brachte mich auf Vordermann.
Auch einen Toten zu spielen ist keine leichte Rolle, so leicht sie auch anmutet. Erst einmal habe ich zu viel geatmet, ein andres mal geblinzelt. Ganze vierzehn mal lief diese Szene auf dem Totenbett, ehe sie in der Filmsprache gesagt, im Kasten war. Viel Schweiß ist geflossen um ein kleines bisschen tot zu sein.
Was war der absolut schwerste Part dieser Rolle? Zum einen, meine Verbundenheit, die Ehrfurcht zu diesem großen Dichter, Zur Story, der große Dichter war verstorben, war tot. Seine Sachen lagen in dem Hotelzimmer, welches als Drehort auserwählt war. Also die Sachen, welche ich überziehen sollte für diese kleine Rolle
Meinen ganzen Körper durchzog ein unbeschreibliches Kribbeln.
Noch ein Schälchen Heeßen, wie der Sachse sagen würde und es ging los. Wir hatten uns ein wenig angefreundet und die Chemie zwischen uns stimmte.
Wieder zur Story.
Der Dichter war tot, es lebe der Dichter.
Jetzt kam die besagte Frau ins Spiel. Die Polizei hatte den Leichnam frei gegeben, also frei zur Bestattung. Jetzt hatte sie die Aufgabe, die persönlichen Dinge Balzacs an sich zu nehmen, aufzulisten und zu vergleichen und dem rechtmäßigen Besitzer zu übergeben.
„Was die Frau sagt“ ein juristischer Monstrum. Jetzt kann die Bestattung durchgeführt werden.
Ich hatte nach Paris ein wenig Geld mehr angespart und konnte mir noch einiges ansehen und mehrere Kaffee trinken!
Dann ging es zurück nach Deutschland.
Paris war für mich also ein größerer Erfolg. Außer dem grellen und bunten Jogginganzug hatte ich alles erreicht. Also musste ich noch einmal zurück ins Land der Träume und Illusionen.
Hattet Ihr dies ohnehin alles geglaubt und hatte ich das alles in Paris erlebt?
Ich fuhr aus Paris raus und parkte auf dem erstbesten Parkplatz und machte ein Traum Schläfchen ins Land der unbegrenzten Träume…
Und eine neue Erkenntnis breitete sich innerlich in mir aus. Ja, innerlich sind wir doch alle ein wenig mehr oder auch weniger ein bisschen verrückt?
Sind wir nicht alle ein wenig mehr oder weniger bunt, schrill, grell und ganz anders? Aber das haben wir uns so etwas von verinnerlicht. Wir lassen dies selten nach außen dringen. Das müssen wir aber nicht unbedingt nach Außen zeigen. Deshalb brauche ich auch keinen grellen und bunten Jogginganzug anzuziehen, denn diese Farbigkeit, Reste einer gewissen Wildheit, muss ich nicht auch noch äußerlich tragen. Dies sollte sich jeder innerlich bewahren. Die Freiheit des Denkens und der Farben.
Am Ende frage ich mich. Habe ich das Alles nicht nur geträumt? Was meinst Du…?
Jürgen Rüstau