Super Mond am 5. November 2025

Super Mond

Am 5. November steht der Mond der Erde im Jahr 2025 am nächsten – ein sogenannter „Supermond“. Warum er heller, aber kaum größer wirkt, und was seine Nähe mit den Gezeiten zu tun hat.

Am 5. November 2025 erleben wir mit dem Vollmond einen echten Himmels­höhepunkt: Der Mond uns ungewöhnlich nah – nur rund 356.834 Kilometer entfernt um 23:16 Uhr MEZ – und erreicht damit in diesem Jahr seinen geringsten Abstand zur Erde. Damit ist dieser Vollmond der größte Vollmond des Jahres, ein klassischer „Supermond“.

Was macht einen „Supermond“ aus?

Der Mond umkreist die Erde nicht in einer perfekten Kreisbahn, sondern auf einer leicht elliptischen Umlaufbahn. Dadurch schwankt sein Abstand regelmäßig: In Erdnähe (Perigäum) ist er uns bis zu 50.000 Kilometer näher als in Erdferne (Apogäum). Fällt der Vollmond auf einen Zeitpunkt, an dem der Mond sich besonders nahe an der Erde befindet, sprechen Astronominnen und Astronomen von einem „Supermond“.

Schlafprobleme und Co.

Beeinflusst der Mond wirklich die Gesundheit?
Diese Bezeichnung ist laut der US-Weltraumbehörde NASA allerdings kein offizieller Fachbegriff – sie wurde ursprünglich von einem Astrologen geprägt und später von den Medien populär gemacht. Dennoch beschreibt sie ein reales Himmelsereignis: einen Vollmond, der in der Nähe des Perigäums steht und dadurch sichtbar größer und heller erscheint.

Wie groß und hell ist ein „Supermond“?
Der Unterschied ist messbar, aber kaum dramatisch: Im Durchmesser kann der Mond bei Erdnähe etwa 14 Prozent größer (etwa der Unterschied einer 1-Euro-Münze zu einer 2-Euro-Münze) erscheinen, die sichtbare Fläche sogar rund 30 Prozent heller leuchten. Ohne direkten Vergleich ist das für das menschliche Auge jedoch kaum zu sehen.

Oft wirkt der Mond vor allem dann riesig, wenn er tief am Horizont steht – ein psychologischer Effekt, bekannt als Mondtäuschung. Sie hat allerdings nichts mit dem tatsächlichen Abstand des Mondes zur Erde zu tun.

Supermond“ führt zu stärkeren Gezeiten

Je näher der Mond der Erde kommt, desto stärker wirkt seine Anziehungskraft. Das zeigt sich in den Gezeiten: Bei Voll- und Neumond, wenn Sonne, Erde und Mond in einer Linie stehen, entstehen sogenannte Springfluten – Fluten, die etwas höher, und Ebben, die etwas niedriger ausfallen als sonst. In Küstenregionen kann dieser Effekt messbar sein, ist aber selten bedrohlich.

Zweifel bestätigen sich

Neue Analysen decken Irrglauben über den Mond auf
Auch die Erdkruste wird durch die veränderten Kräfte leicht gedehnt, doch die Auswirkungen bleiben minimal – „Supermonde“ haben keinerlei Einfluss auf Erdbeben oder andere Naturereignisse.

Wann und wo man den „Supermond“ im November 2025 sehen kann
Die Vollmondphase des Mondes beginnt am Nachmittag des 5. November um 14:19 Uhr MEZ, sichtbar wird der Vollmond aber erst am Abend nach Mondaufgang gegen 16:20 Uhr.

Bericht von web.de

Mondsüchtig

Der Mond ist bei Vollmond rund.
Die Wälder sind im Herbst sehr bunt.
Ein Leben ist schön an deiner Seite.
Schöne Tage gehen oft zu schnell zur Neige.
Schlaflos träumend sitze ich vorm Computer,
gebe meine Gedanken in ihn hinein,
er ist mein Herzensguter.
Denke wie immer nur an dich
Kann nicht schlafen, bin auch nicht richtig wach.
Zu viel getrunken, zuviel gegessen.
Deine wunderschönen Augen kann ich nicht vergessen.
Warum geht mir das alles durch den Kopf?
Schaue hinauf zum Mond.
Er zwinkert mir zu.
Sagt,
gib endlich Ruh
Aber es ist so schön an dich zu denken,
all meine Gedanken nur zu dir zu lenken.
Und der Mond, er lächelt nur,
zeigt mit einem Lichtstrahl auf die Uhr
Schlaf ein, du Narr,
die Nacht hat nur noch drei, vier Stunden.
Was willst du mit deinem Wach Sein bekunden?
Das Zwiegespräch hat mich ermüdet.
Langsam kommt der Schlaf über mich.
Denke auch im Traum nur an dich.
Lieber Mond…
Eingeschlafen war ich.

© Jürgen Rüstau 2001

Erinnerung an Sniki, die Französische Bulldogge


„Bekomme ich auch einen Kaffee?“
Sniki ist ein French Bulldog, der auf einem Bild neben einer roten Tasse Kaffee sitzt und neugierig in die Kamera schaut. Leider gibt es keine weiteren Informationen über Sniki, aber das Bild scheint sehr beliebt zu sein und viele Menschen zum Lächeln bringt.

Sniki ein Sonnenschein

Ist das ein wahrer Kaffeewunsch?
Das ist eine lustige Frage! Ich denke, der Hund auf dem Bild möchte wahrscheinlich einfach nur Teil der Szene sein und vielleicht ein Leckerli bekommen. Der Text „Bekomme ich auch einen Kaffee?“ ist wahrscheinlich ein Scherz und nicht ernst gemeint. Hunde trinken schließlich keinen Kaffee!

Sniki, unser Familienhund. Das liebe Mädchen begleitete uns 2017 auf einer Reise nach Köln und Koblenz, an der Mosel entlang nach Luxemburg, in den Schwarzwald, durch Südfrankreich, nach Genf und quer durch die Schweiz nach Zürich. Das war eine wunderschöne Reise und Sniki hat sich sehr gut angepasst. Eine tolle Erinnerung!

Siebtes Schäfer Stündchen in Taucha 2017


Foto: Guido Schaefer mit Jürgen Rüstau und Peter Escher

Aller guten Dinge sind sieben…, denn genauso viele Mal war LVZ-Chef-, Sport- und Kultreporter Guido Schäfer nun schon im Tauchaer Café Esprit im Gespräch über die schönste Nebensache der Welt. In dieser Zeit hat er mit Radiomoderator Roman Knoblauch, dem jetzigen Bürgermeister Tobias Meier und dem LVZ-Lokalredakteur Olaf Barth drei Moderatoren „verschlissen“.
Nun versuchte sich Matthias Kudra , Gedichteschreiber, Stammgast des Tauchaer Literaturstammtisches und Redakteur beim Online-Magazin, als Fragesteller auf der Talkbühne.
Kudra hatte sich akribisch vorbereitet und überraschte den Talkgast mit um Zahlen und Fakten angereicherten Fragen. Dass er sich dabei bei Namen ein paarmal verhedderte, sah ihm Schäfer nach, nutzte vielmehr die Situation für schlagfertige Pointen und zum versöhnlichen Anstoßen mit schwarzem Wodka. Schäfer fragte auch immer mal nach “Was hast du noch auf deinem Zettel?”. Kudra blieb aber seiner Linie treu und verstand es, dem Gast in den zwei Gesprächsstunden in lockerer Atmosphäre interessante Antworten zu entlocken.
Im November 2011 prophezeit Fußballexperte Schäfer in seiner ersten „Tauchaer Blauen Stunde“: „…Ich gebe dem RB-Projekt “Bundesligaaufstieg” große Chancen. Leipzig wird wieder in der Bundesliga spielen!…”. Jetzt, sechs Jahre später – Schäfer hatte ihnen vor Saisonbeginn durchaus den achten Platz zugetraut – stehen die Rasenballer nun sogar auf dem zweiten Tabellenplatz der Bundesliga. Klar, dass sich das Gespräch hauptsächlich darum drehte. Der Journalist und ehemalige Profifußballer beim FSV Mainz 05 sieht den Aufstieg von RB in die 1. Bundesliga als Gewinn für die Messestadt und die Region. „RB wird sich zu einem Leipziger Fußballverein entwickeln, auch wenn das einige Fans von Lok und Chemie anders sehen“, machte er deutlich. Und der Standort des Stadions in der Innenstadt sei zwar verkehrstechnisch ein Problem, aber letztendlich ein Segen für das geschäftliche Umfeld von Handel, Gastronomie und Hotellerie der Stadt.
„Als ehemaliger Profifußballer hat man einen besseren Zugang zu Spielern und Offiziellen“, meinte Schäfer auf seinen engen Bezug als Journalist zu RB angesprochen. Den Begriff „Hofberichterstatter“ wollte er in diesem Zusammenhang allerdings nicht gelten lassen. Das würde bei allem Vertrauen, was zwischen ihm und dem Verein herrscht, bedeuten, dass er nicht kritisch mit Spielverläufen, Spielern und Vorgängen rund um den Verein umgehen und auch nicht offen darüber schreiben könne.
Die Begleitung der Mannschaft von RB ins Trainingslager nach Portugal sei eine „journalistische Katastrophe“ gewesen, denn da sei nichts passiert. „Wenn man dann noch 18 Stunden Flug in Kauf nehmen muss, fragt man sich ernsthaft nach dem Sinn des Lebens“, klagte der für diese Jahreszeit in der Sonne Portugals schon gut gebräunte Chefreporter auf hohem Niveau.
Seine Stories aus seiner aktiven Fußballerzeit werden in den Talkrunden immer wieder gerne gehört. So auch, dass er nach seinem gesundheitlich bedingten Karriereende nicht als Jugendtrainer weitermachen durfte, was er als großen Fehler bezeichnete, „denn mit dem Wissen von heute würde ich vieles anders machen. Ich kenne alles, was man falsch machen kann“, lachte der 52-Jährige. „Man muss nicht auf alles oder wegen etwas trinken“, hätte er aus eigener (freudvoller, wie er zugibt) Erfahrung seinen jugendlichen Schützlingen beibringen wollen, wenn man ihn (los)gelassen hätte. Aber es kam ja bekanntlich ganz anders. Nachdem er als Sport-Redakteur bei der Allgemeinen Zeitung Mainz gemobbt und letztendlich entlassen wurde, hatte er sich bei der LVZ beworben und wurde zu seinem Erstaunen tatsächlich genommen.
Schäfers Beiträge haben mittlerweile Kultstatus erreicht. „Ich schreibe so, dass es die Leute auch lesen“. Der lockere Schreibstil sein ihm quasi in die Wiege gelegt worden. „Und Frauen sollen es schließlich auch verstehen, wenn es um Fußball geht“, fügte er augenzwinkernd hinzu.
Ach ja, mit seinem Buchprojekt sei er auch noch nicht viel weiter, als dass er weiß, dass es 250 Seiten dick werden und 19,90 Euro kosten soll. Ein Vorwort von Jügen Klopp hätte er schon, es könnte aber sein, dass es nochmal neu geschrieben werden muss, denn es sei schon drei Jahre alt. Eine weitere Voraussetzung wäre noch, dass er mit Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz ein Hintergrundgespräch geführt hat. Das Buch müsse dann aber weltweit erscheinen, damit er sich damit zur Ruhe setzen kann.
Auf Nachfrage von Moderator Kudra versprach Schäfer noch, dass er RB-Sportdirektor Ralf Rangnick einen Tipp geben werde, dass im Tauchaer Kulturcafé eine gute Talk-Atmosphäre herrscht…
Text und Fotos: Reinhard Rädler

Zu den fernen Ufern des Glücks – Dirk Zöllner

Von den fernen Inseln des Glücks zu neuen Ufern: Dirk Zöllner

Dirk Zöllner zur 39. Tauchaer Blauen Stunde im MusikcafeEr liebt den guten holzigen Rotwein, ist überhaupt als starker Raucher dem Alkohol nicht abgeneigt und natürlich die Frauen: Dirk Zöllner. Vor kurzem feierte der Berliner, der aber als Musiker und Musicaldarsteller überall in der Welt zu Hause ist, seinen 50. Geburtstag. Zudem besteht seine Band Band „Die Zöllner“ 25 Jahre und im Verlag Neues Leben erschien seine Autobiografie „Die fernen Inseln des Glücks“, die er am Dienstag Abend in der 39. Ausgabe der Tauchaer Blauen Stunde vorstellte. Die Musik kommt nach seinen Worten aus dem Gebet und und hat die Aufgabe das Gerüst der Worte durch Klänge lebendig zu machen. Diese Aussage läßt seinen Hang als Soulmusiker zur Schwermut erkennen, obwohl er selbst nicht so ist. Überhaupt liebt er das Authentische in der Musik und mag z.B. auch Schlager, z.B. von der Münchener Freiheit, Peter Maffey oder seinem Freund und Musikerkollegen Dirk Michalis. Mit Michaelis und Andre Herzberg von Pankow geht er als DreiHIGHligen auf Tour, z.B. am 18. Januar 2013 im Kulturhaus Borna. Im Moment mischt Dirk Zöllner im Studio seines Tontechnikers Marcel Wicher gerade einen Lifemitschnitt der DreiHIGHligen zusammen.

Zur Blauen Stunde im cafe esprit hat Zöllner nicht nur seine Autobiografie sondern auch die CD „Uferlos“ mitgebacht. Verschiedene Geschichten aus dem Buch hat er in Songs umgesetzt, z.B. den Titelsong wo er seine eigene Geschichte erzählt. Ergriffen waren die Besucher im ausverkauften Kulturcafe als er die Geschichte des Abschiednehmens von seinem Freund Thomas Maser vorgelesen hat, um ansschließend den Maser-Song „Ich bin wie Sand“ zu spielen. Masers früher Tod bildet praktisch die Rahmenhandlung des Buches, denn im Epilog bekennt er, dass er wenige Tage vor dem Tod des Freundes das Angebot bekommen hat, seine Lebensgeschichte aufzuschreiben. Überhaupt sind die Menschen, der Umgang und das Zusammenleben mit ihnen am wichtigsten für Zöllner. So lebt er auch mit 5 Kindern und 3 Frauen, die er alle durch seine Musik kennen gelernt hat und sich gut verstehen , in einer Patchworkfamilie und schwört auf seinen Freundeskreis.

Doch Moderator Tobias Meier entlockte Zöllner auch ein paar interessante Aussagen zur Ostmusik. Die ostdeutsche Musik hat nach seinen Worten eine musikalische Stilistik mit sehr viel Lyrik hervorgebracht, was seine Kindheit und Jugend sehr geprägt hat. Zur Wende hatten die Zöllner das große Glück als erste ostdeutsche Band in einem westdeutschen Verlag eine CD herausbringen zu können, was der Band etliche Auftrittsmöglichkeiten im Westen verschafft hat. „Wir waren eine gute Lifeband, aber nicht in den Charts oder im Fernsehen“, sagte er dazu. Auf die abschließende Frage von Tobias Meier nach seinen weiteren Plänen verrblüfft er die Gäste im Kulturcafe mit dem Plan eine Rockoper zu schreiben und diese mit dem Dresdener Phliharmonieorchester und seiner Band als Buchplatte herauszubringen. Von den fernen Inseln des Glücks begibt er sich also zu neuen Ufern. Wir können gespannt sein.

Veröffentlicht am 14.11.12 auf www.taucha

Erlebtes – Hier spielte die Musik


Lutz Pohlers verstorben 2020


Egal ob Kabarett oder die Auftritte mit verschiedenen Formationen Lutz Pohlers und Franky Walter gaben den Ton an. Die Auftritte des Kabarett „Tauchaer Brettl“ bedingten die beiden Musiker. Auch ihre Soloauftritte mit den leisen Tönen wurden immer ein Erfolg.

Klänge der Stille im Musikcafe

Frank Walter und Lutz Pohlers als “Jahrgang 65 Nach ihrem überzeugenden April-Debüt als „Jahrgang 65“; im Musikcafe, begeisterten Frank Walter und Lutz Pohlers am Samstag Abend wieder mit ihren Klängen der Stille “Sound ‘N Silence”. Eine lange Freundschaft verbindet die beiden Musiker, die einst zusammen mit Thomas Fellow in einer Schulband zusammen gespielt haben. Nach einer längeren Pause – berufs und familiär bedingt – haben sie sich dann vor 12 Jahren wieder zusammen getan. Doch Fellow, inzwischen Professor für akkustische Gitarre an der Hochschule für Musik »Carl Maria von Weber« in Dresden, war es der Frank Walter und Lutz Pohlers nach Besuch eines Gitarren- und Gesangsseminars veranlasste, sich musikalisch neu zu orientieren. Das Ergebnis ist ihr Programm “Sound’N’Silence – Klang und Stille”. Dabei arbeiten die Musiker ausschließlich mit Natur-Sound-Gitarren und verzichten bewußt auf Effekte um sich “vom Klang tragen zu lassen”, wie Frank Walter das Bandkonzept erläuterte. Deshalb spielen sie auschließlich Songs mit viel Tiefe, wie die Karussel-Klassikern “Als ich fortging” und “Fenster zu” oder Elton Johns “Wonderful Life” aber auch den 2006er Hit “Chasing Cars” von Snow Petrol. “Alles muss musikalisch und inhaltlich zusammen passen, wie bei einem guten Film” sagte Frank Walter dazu. In der Tat mit einem Blues vom Scheckbuch und einer Liebe, die auf leisen Sohlen geht, verabschiedeten sie sich von ihrem Publikum im ausverkauften Kulturcafe esprit.

Veröffentlicht am 23.11.14 auf www.taucha online

Lutz Pohlers am 12.5.2020 plötzlich verstorben

Als einer der ersten kondolierte Bürgermeister Tobias Meier am Sonntag in einem Beitrag auf Facebook. Er sagt: „Lutz habe ich in der Anfangszeit des ehemaligen Kunst- & Kulturverein kennengelernt. Ganz unterschiedliche Veranstaltungen organisierten und führten wir zusammen durch. Wie ‚Blaue Stunden‘ mit allerlei Gesprächspartnern und Lesungen oder Ausstellungen mit musikalischer Bereicherung. Bei zig gemeinsamen Kabarett-Auftritten über Jahre hinweg, konnte Lutz mit Witz und als musikalischer Leiter überzeugen. Unvergessen sind seine witzigen Outfits und Kreativität.” Pohlers Ableben sei „ein großer Verlust für die Kulturszene in Taucha”, fährt Meier fort und fügt hinzu: „Lutz hat so viele Menschen durch seine Art begeistert. Kein Wunder, dass der Schock bei seinen Freunden, Bekannten und Fans tief sitzt. Ich werde ihn vermissen und trauere mit seiner Familie.”

Dresdener TATORT wieder einmal überzeugend

👍 Ein guter Krimi, der die Thematik Kinderheim in sehr emotionaler Art und Weise aufzeigte.

Was ich habe, will ich nicht verlieren, aber
wo ich bin, will ich nicht bleiben, aber
die ich liebe, will ich nicht verlassen, aber
die ich kenne, will ich nicht mehr sehen aber
wo ich lebe, da will ich nicht sterben, aber
wo ich sterbe, da will ich nicht hin:
Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin

Thomas Brasch 1977

Am Ende des TATORT zitierte Martin Brambach im Tatort „Siebenschläfer“ den Lyriker/Theatermann Thomas Brasch mit einem wunderschönen Gedicht aus seiner Feder:

Thomas Brasch
Die ihm zugedachte Bilderbuchkarriere in der DDR hatte der Dichter und „Individualanarchist“ Thomas Brasch (1945–2001) durch ästhetischen und politischen Eigensinn frühzeitig zerstört. 1968 wurde der Sohn eines hohen SED-Funktionärs wegen „staatsfeindlicher Hetze“ zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Er hatte Flugblätter gegen den Einmarsch des Warschauer Pakts in die Tschechoslowakei in Umlauf gebracht.
1977 verließ Brasch die DDR, in der für seinen Lebenshunger und seine Poetik kein Platz mehr war. In seinem Gedicht aus dem Zyklus „Der Papiertiger“, 1977 erstmals im Band Kargo veröffentlicht, gerät das Ich in jene unaufhebbaren Paradoxien, die Braschs todesverfallene Figuren zu zermürben scheinen. Jeder Vorsatz, jeder Entschluss des Ich, jeder Vers wird durch ein „aber“ dementiert; in keinem gesellschaftlichen Zustand ist ein Bleiben möglich. Nur in der Utopie wäre eine Verharren auf Dauer möglich; dort, wo noch niemand war.

Michael Braun, Deutschlandfunk-Lyrikkalender 2007, Verlag Das Wunderhorn, 2006

Erinnerung an einen guten Freund

Erinnerung an einen guten Freund und Musiker

Nicht letztendlich möchte an O H Lutz Künzel denken. Wir kannten uns schon viele Jahre und ich erinnere mich gern an die Zeit mit ihm. Ich habe Lutz Künzel sehr schätzen gelernt. Viele Male trat er Solo oder mit Tochter Laura Röhniß im café Esprit auf. Immer war es ein Erlebnis für uns und unsere Gäste. Vielfach mit dem kabarettistischen Ätännchen. Programm, oder den Weihnachtsprogramm mit Laura. Auch nicht zu vergessen einen wunderschönen Kabarett Abend, gemeinsam mit der Kabarettistin Katrin Hardt.
Die Idee ein Konzert mit einem Weihnachtsmenü zu verbinden, wurde schon im vergangenen Jahr gut angenommen. Grund genug für Anke und Hans-Jürgen Rüstau vom Tauchaer Kulturcafe esprit, das auch in diesem Jahr wieder anzubieten. Am Sonnabendabend fand nun das erste derartige Menü statt. Zu Gast waren Lutz und Laura Künzel, der Sohn von Kunstpreisträger Harry Künzel und Bruder des Prinzensängers Tobias mit seiner Tochter. Die Beiden überraschten die Gäste zunächst damit, dass sie ohne Mikrofon oder Verstärker, nur Gitarre und Gesang aufgetreten sind. “Das haben wir ganz bewusst so gemacht, damit es familiärer wirkt und das weihnachtliche Flair gut rüber kommen soll”, sagte Laura Künzel dem Online-Magazin dazu. Das ist ihnen auch hervorragend gelungen und Christine Becker, die ihre Freunde aus dem Münsterland mit ins Cafe gelockt hatte war sehr zufrieden und lobte die familiäre Atmosphäre im Kulturcafe. Familie Becker aus Oelde bei Münster ergänzte: „Man fühlt sich sofort wohl hier“.
Die Künzels überraschten aber auch in einer anderen Beziehung. “Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, vor allem englische Weihnachtslieder zu spielen, die deutschen kennen wir doch alle”, sagte Laura Künzel gleich zu Beginn des Programmes. Auch diese Überraschung war gelungen, denn Laura sang nicht nur einfach die Texte sondern erzählte auch etwas aus der Geschichte und dem Inhalt der Lieder und bei diesem oder jenem Lied konnten die Gäste sogar mit summen, denn für einige, wie z.B. “Winter Wonderland” und “Silent Night” gibt es natürlich auch deutsche Texte. Doch vor dem musikalischen Menü stand erst einmal die Pfannkuchensuppe, eine eigene Kreation von Jürgen Rüstau. Und kaum war der John Lennon Song “Happy XMas”, der wie kein anderes Lied die Friedensbotschaft der Weihnacht verkündet, verklungen, gab es auch den kulinarischen Hauptgang: Überbackene Hühnerkeule mit Rotkraut und Klößen. Mit ein paar rockigen Weihnachtslieder aus dem Album “Christmas Times ago” der US-amerikanischen Rockband Lynyrd Skynyrd ging es dann weiter. Kein Wunder Lutz und Laura Künzel haben ja auch eine eigene Rockband “The Flaming Rocks” und bereiten gerade ihr neues Album “Enter everymore” vor, dass im Februar nächsten Jahres erscheinen und natürlich auch im Kulturcafe präsentiert werden soll. Mit dem bekannten Weihnachtslied “We wish you a mary Christmas” verabschiedeten sich die Künzels nach über zwei Stunden von ihrem dankbaren Publikum, und leiteten geschickt zum kulinarischen Schlußakkord, dem Dessert – Apfelcreme mit einem Stück Almondy” über. Alles in allem eine gelungene runde Veranstaltung.

Veröffentlicht am 09.12.12 auf www.taucha-online.de


Erlebtes – Eisenheinrich und die „Hälfte des Lebens“


Foto: Lutz „Eisenheinrich“ Heinrich im café esprit
Eisenheinrich und die „Hälfte des Lebens“ 2013 im café esprit Taucha

Zum Musikcafé am vergangenen Freitag erlebte das Programm “Hälfte des Lebens” mit vertonter Lyrik aus fünf Jahrhunderten der Band “Eisenheinrich” seine Premiere im cafe esprit. Es war ein ganz spezieller Wunsch von KuKuta-Chef Hans-Jürgen Rüstau. Die “Hälfte des Lebens” ist ein vielfach vertontes und in zahlreiche Sprachen übersetztes Gedicht von Friedrich Hölderlin, der zu den bedeutendsten deutschen Lyrikern zählt. Dabei waren aber auch Gedichte von Goethe, Heinrich Brockes, ein Schriftsteller und Dichter der frühen deutschen Aufklärung , sowie Johann Ludwig Wilhelm Müller, von dem das bekannte Gedicht “Der Lindenbaum” stammt. Jedes Gedicht wurde extra vertont, wie der Gitarrist Ivo Spacek erzählte. Da erklang z.B. der berühmte Lindenbaum “Am Brunnen vor dem Tore ..” im typischen Eisenheinrich-Sound, die Volksliedversion wurde nur kurz angespielt. Zugegeben eine eigenwillige aber auch zeitgemäße Interpretation des historischen Materials. Trotzdem der harte Eisenheinrich-Gitarrensound dominierte eindeutig die vertonte Gedichte, so sehr dass der Text dabei etwas unterging. Etwas leisere Töne, die “Eisenheinrich” ja auch perfekt beherrscht, wären da nach Ansicht des Autors dieses Artikels angebrachter gewesen.
Das Programm “Hälfte des Lebens” stammt von einer gleichnamigen im Jahre 2004 erschienenen CD der Band. Wie Ivo Spacek, der übrigens als Bassist an der Leipziger Oper beschäftigt ist, das Online-Magazin informierte, hat die Band das Programm ursprünglich mit dem bekannten Autor und Radio-Moderator Axel Thielmann (mdr Figaro) aufgeführt. Für “Eisenheinrich” war die esprit-Premiere des Programms aber “ein besonderer Höhepunkt im wunderbaren Ambiente bei tollem Publikum”, wie Spacek es einschätzte. Das Programm war praktisch in das eigentliche Eisenheinrich-Repertoire eingebaut und am Anfang und vorallem am Schluss erklangen sie noch einmal die unvergesslichen Eisenheinrich-Hits wie “Ärger”, “Kleine Lady” und natürlich das “Gänselieschen”.

Veröffentlicht am 06.04.13 auf www.taucha-online.de

Lutz „Eisenheinrich“ Heinrich (*27. Juli 1954,  † 2. August 2023) war ein Leipziger Musiker, der vor allem als Frontmann der Bluesrock-Band Eisenheinrich bekannt war. Er war Sohn des Leiters des Stahlwerks Gröditz, erlernte den Beruf des Schmieds und war musikalisch in Bands wie SET und als Vorgruppe von The Sweet und Status Quo aktiv. Er starb im August 2023, und zu seinem Gedenken wurde im Januar 2024 ein Gedenkabend in Leipzig veranstaltet.

Lutz „Eisenheinrich“ Heinrich kannte ich schon seit Ende der Sechziger. Meist haben wir uns zu seinen Gigs gesehen und meist ein Schwätzchen gemacht. Im Jahre 2006 trat er das erste mal im café esprit auf. Damals noch mit seinem Bassist Hans „Erbse“ Moser. In dieser Besetzung leider nur einmal, da Erbse leider verstorben war. Danach trat er im esprit mit Mario Richter am Bass und wechselnden Besetzungen auf, meist zwei bis dreimal im Jahr bis 2017. Zwölf Jahre, eine kreative und gut besuchte Zeit. Sein Tod berührte uns sehr. Wir werden Lutz Heinrich in guter Erinnerung behalten.

Erlebtes – Tolle Folkmusik mit der „Fiddl Folk Family“ und dem Whisky Kenner Peter Henkel

Vom Wasser des Lebens zum Irish Folk – Whiskey-Weltreise im Kulturcafe
Die „Fiddl Folk Family war das erste mal 2008 im café esprit zu Gast.

Whiskey-Weltreise mit Peter Henkel“Was wollen wir heute trinken“ fragte die Fiddle-Folk-Family musikalisch. Zumindest am Sonnabend Abend im cafe esprit war diese Frage eindeutig beantwortet: Whiskey, das “Wasser des Lebens”, wie Peter Henkel, Mit-Inhaber der „First Whisk(e)y Bar“ in der Leipziger Strohsackpassage die Spirituose, die durch Getreide aus alkoholischer Gärung und Destillation gewonnen wird, bezeichnete. Am Anfang der Whiskey- Weltreise stand mit “Crown Royal” ein sehr weicher kanadischer Whiskey. Aber zu Beginn erklärte Peter Henkel den Gästen im gut besuchten Tauchaer Kulturcafe erst einmal, dass man den Whiskey beim Trinken breit über die Zunge laufen lassen soll, um das volle Aroma zu genießen. Passend zum Getränk spielte die “Fiddle Folk Family” ein paar weiche schottische Liebeslieder. Eine gelungene Überleitung zum “Redbreast”, einem leichten, vielseitigen Whiskey, der eigentlich nur für die Priester bestimmt war. Überhaupt sind die Fässer entscheidende Voraussetzung für die Aromaten des Whiskeys wußte Peter Henkel zu erzählen. Den erstaunten Gästen im Tauchaer Kulturcafe erklärte er, dass jedes Jahr 2% des Alkoholgehaltes in den Fässern verdunsten. Mehr noch, nach Henkels Worten arbeitet der Whiskey in den Fässsern von Mai bis Oktober, während er in den übrigen Monaten schläft. Bei der Whiskey-Herstellung spielt also die Qualität und die Lagerung der Fässer die entscheidende Rolle. Zum Schluß der kleinen Whiskey-Weltreise kredenzte Peter Henkel den “Basil Hayden’s” aus dem Hause der berühmten Firma Jim Beam. Diese amerikanischen Whiskeys, die eigentlich Burdon heißen, lassen sich durch ihren vanilletönigen Geschmack so wunderbar in Cola verstecken, meinte Barkeepermeister Henkel. Durch einen Whiskey-Botschafter ist er nach der Wende dann auf den Geschmack gekommen.

Bei soviel Whiskey durfte natürlich das bekannte irische Volkslied: „Whiskey in the jar“, gespielt von der nach eigenen Aussagen einzigen und schönsten Familienband Sachsens, der „Fiddl-Folk-Family“ nicht fehlen. Seit 2004 gibt es diese der deutschen Folklore und dem Irish Folk verpflichteteten Band. Für Andreas und Bettina Klingner hatte alles im Lutherjahr 1983 mit der Band “Tonkrug” begonnen, als sie sogar Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen machten, bei Fernsehsendungen präsent waren und z.B. nach Tschechien und zum Folklorefest der Nordländer nach Archangelsk tourten. Die Kinder Stephan, Simon und Felix waren da immer mit dabei und so war es nur logisch, dass sie eines Tages in die Fußstapfen ihrer Eltern treten. Als einziger der Band schlug Simon den Weg eines professionellen Musikers ein, studierte Kontrabass und spielt z.Z. bei den Bremer Philharmonikern und konnte deshalb nicht mit dabei sein. Überzeugt hat auch Felix, das jüngste Mitglied der Familienband. Er spielt diverse Blockflöten, Schalmei, Tin whistle und Geige und drückt noch die Schulbank. Ohnehin ist der Auftritt der Fiddle-Folker “immer ein kleiner Umzug”, wie Mutter Bettina Klingner zu berichten wußte, denn zu den bereits genannten Instrumenten kommen noch diverse Gitarren und Geigen und der Brummtopf, der durch seinen tiefen brummigen Klang auch als Bassersatz dienen kann, wie an diesem Abend zur Whiskey-Weltreise. Die Kombination mit der Whiskey-Verkostung gibt es übrigens nur im Tauchaer Kulturcafe. Die Gäste erlebten einen interessanten Einblick in eine eher unbekannte Atmosphäre und das bei toller Folk-Musik.

Veröffentlicht am 16.12.12 auf www.taucha-online.de

Erlebtes – Lütte, Champagner und das esprit


Angelika Mann im café esprit in Taucha

Angelika Mann im café esprit Taucha

„Ich habe in meinem Leben so vieles machen können und dürfen, was ein Künstler auf der Bühne nur zuwege bringen kann, trotzdem: Die Mrs.Peachum in der Dreigroschenoper wäre noch was, mal was richtig Böses spielen auch und in einem Programm zusammen mit einer großen Bigband singen das Größte“. Das sind die kleinen und großen Wünsche oder Träume der Angelika Mann. Dabei ist die Liste der Stationen ihres künstlerischen Lebens lang: Pianistin, Backgroundsängerin, Schauspielerinn, Kabarettistin bis hin zur Solokarriere als Sängerin. Das und noch mehr erfuhren die Gäste am 15. November in der 34. „Tauchaer Blauen Stunde“ des Kunst- und Kulturvereins im Café esprit.
Sie war als Kind die Lütte, weil ihre Mutter sie so nannte, blieb es aber auch, nachdem sie durch Funk, Fernsehen und Bühne DDR-weit bekannt war. Vordem war sie aber auch der „Kugelblitz“, wie sie ihre Apotheker-Kollegen nannten, denn Angelika Mann hatte nämlich erst einmal den „ordentlichen“ Beruf eine Apothekenfacharbeiterin gelernt, bevor sie eine künstlerische Laufbahn einschlug. „Pillen drehen und Salbe rühren kann ich heute noch“, behauptet sie. „Ich hab aber da auch mal mit einer Nonne zusammen gearbeitet, die mir das Mixen von Eierlikör, aber leider auch das Rauchen beigebracht hat. Und gesungen habe ich dort auch; allerdings hinter einem Schrank, weil ich mich schämte, vor Leuten zu singen“. Aber Sängerin wollte sie schon als Kind werden. Musikalisches Interesse war genug da, denn auch Klavier- und Flötespielen lernte sie.
Nach getaner Arbeit ging es in den Saalbau Friedrichshain, wo Achim Mentzel in der Band „Baptett Berlin“ der Rock-Star beim Jugendtanz war. Sie kannte den Achim und vielleicht deshalb schaffte sie es, ab und zu mal am Klavier mit der Band zu spielen, bis man merkte: Sie kann was! Man wurde also auf sie aufmerksam. Sie hatte nun mit einer Amateurband etliche Muggen, unter anderem auch in Döbeln, wo man sie dann schon frenetisch feierte. Große Erfolge hatte sie mit der Band „Obelisk“, in der die meisten Musiker aus Leipzig waren.
Später entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit Reinhard Lakomy und 1973 hatte sie mit „Na und“ ihren ersten Hit. Es folgten mit „Mir doch egal“ das „Fressduett“ und das „Champagnerlied“ ist auch heute noch unverwechselbar mit ihr verbunden. Sie war in der Ost-Rock-Szene angekommen. Später feierte sie Riesenerfolg als Hauptdarstellerin der Lucy in der „Dreigroschenoper“ im Westberliner Theater des Westens. Stolz ist sie auch auf Tochter Ulrike, die jetzt bei Ute Freudenberg Backgroundsängerin ist, mit der sie auch schon gemeinsam auf der Bühne stand. Ein großer und über Jahre andauernder Erfolg ist ihr „Küßchenlied“, aus dem Kinder-Hörspielmusical „Der Traumzauberbaum“ von Reinhard Lakomy und Monika Erhardt, was neben ihren berühmten Geschichtenliedern Bestandteil in ihrem Konzertprogramm mit Clown Lulu ist.
In der von Tobias Meier locker geführten Talkrunde erfuhren die Gäste sogar, dass ihr Mann der Neffe des renommiertesten Big-Band-Leaders Deutschlands, Kurt Edelhagen, ist.

Bericht IVT. Text und Fotos: Reinhard Rädler