Tür in die Nacht

Es schließt die Tür hinter mir.
Bin ich vergessen?
Dabei war ich ein Leben von dir besessen.
Nun sitze ich auf einer Bank
in der Ruhe der Natur im Friedwald und lass mich treiben.
Mal ist mir heiß, Mal ist mir kalt.
In meinen Gedanken
habe ich mich in mir und dir, in meinem Leben verloren.
Ich hatte nur dich zum Leben auserkoren.
Doch das Leben ist manchmal so hart und auch so ungerecht.
Mir geht es jetzt seelig so schlecht?
Was ich auch mache, wohin du und ich auch gingen, wo immer wir uns bewegten.
Wo sind die Höhen, wo die Tiefen auf all diesen Wegen?
Manchmal möchte ich und kann ich es leider nicht begreifen.
Warum kann ich nicht gemeinsam und lachend mit dir durchs Leben schreiten?
Warum nur, warum ist das Leben nicht leicht?
Eine Antwort in meinem Hirn, die mir einfach nicht reicht.

© Jürgen Rüstau

Kaffee Zeit – Sonntagsgrüße

Himbeer Sahne Torte

In den 1990er Jahren war ich mit meinem Sohn und Freunden an einem Sonntag mit dem Fahrrädern unterwegs. Kurz vor Wurzen sind wir in Richtung Trebsen abgebogen. Nach circa drei Kilometern kamen wir in den kleinen Ort Pausitz. Ein Gasthof fiel uns auf. Wir hatten Durst und machten hier eine Rast. Wunderbar kalte Getränke standen auf unserem Tisch und wir konnten sogar noch unsere Trinkflaschen auffüllen.
Dreißig Jahre später kam ich durch Zufall wieder in den Gasthof, weil ich in der Nähe im Wald, auf einem Schild,einen Hinweis gelesen hatte. Auf diesen wurde für Kuchen und Kaffee geworben.
Seit dieser Zeit gehen wir in unregelmäßigen Abständen, immer Sonntag, in diesem Gasthof zum Kaffeetrinken. Das besondere daran ist die liebevolle Art der über achtzig jährigen Besitzerin. Jedes Wochenende backt sie Kuchen und Torten und bietet sie den Gästen, nebst einen starken Kaffee an. Dies für einen mehr als günstigen Preis. Die Unterhaltung mit den anwesenden Gästen an einer Kaffeetafel kann man gratis genießen. Gestern war wieder so ein schöner Sonntag in Pausitz. Ich habe ein Stück Himbeer Sahnetorte mit einem Haselnuss Boden regelrecht genossen. So ein Sonntag baut einen für die gesamte folgende Woche auf.

Unterwegs – Auszeit am See



Stausee bei Dahlenberg

Bei wunderschönen Frühlingswetter habe ich eine kleine Ausfahrt unternommen und die Ruhe am See genossen. Kein Mensch am See und in der wunderschönen Landschaft. Absolute Ruhe. Kraftquelle alles Lebens. Einfach die Gedanken galoppieren lassen und in der Natur baden. Ein toller Tag in der blühenden Natur gibt mir Kraft über das Wochenende hinaus.
Man kann auch über sehr viele Dinge, Personen und Erinnerungen nachdenken und sich auch die Frage stellen: WARUM? eigentlich?

Warum dieses Leid?
Warum dieser Streit?
Warum ist so viel Hass auf dieser Welt?
Warum regiert nur das Geld?
Warum dieses Suchen?
Warum dieses Fluchen?
Warum diese Sehnsucht?
Warum sind wir ständig auf der Flucht?
Warum nicht einfach lieben?
Warum nicht zu den Sternen fliegen?
Warum nicht Glück haben?
Warum nicht an der Freude laben?
Warum kann das alles nicht gehen?
Ein Warum,
was ich selbst nicht kann verstehen!

© Jürgen Rüstau

Unterwegs in Grimma

Auf einem Ausflug in unsere Geschichte

Als ich in der vergangenen Woche, zumal mich die Sonne zum Fotografieren lockte, mein Weg wieder in die Grimmaer Region führte. Romantische Synthese von Natur, Fluss und Geschichte. Bezaubernd befand ich oberhalb der Schiffsmühle in Grimma, den Jutta Park.
In jeglicher Himmelsrichtung konnte ich mich satt sehen. Neben der Gaststätte „Zur Schiffsmühle“ wandt sich ein kleiner Pfad zu diesem wunderschönen Naturpark empor.
Gegenüber lag die historische Schiffsmühle am Ufer der Mulde. Vor der einladenden Gaststätte erstreckten sich saftige Wiesen und säumten die Flächen bis hin zur Mulde. Eine Fähre konnte die Menschen auf die andere Seite des Flusses befördern. Dort lagen die Ruinen des ehemaligen Klosters Nimbschen und luden zu einem Besuch ein. Hier fand man auch weitläufig Gastronomie und eine Hotelanlage. Mich interessierten vor allem die alten Gemäuer der Klosterruine Nimbschen.
Das Kloster Nimbschen (Marienthron) ist eine ehemalige Zisterzienserinnenabtei, unmittelbar südlich von Grimma im sächsischen Landkreis Leipzig an der Mulde gelegen. Es bestand zwischen 1243 und 1536/42 und gehörte nach dessen Auflösung zwischen 1550 und 1948 als Landesschulgut zum Besitz der Fürstenschule in Grimma bzw. des Gymnasiums St. Augustin in Grimma. Aus dem Material des nach der Auflösung verfallenen Klosters entstand im Jahr 1810 das neue Klostergut, welches heute als Hotel genutzt wird. Neben dem Kloster entstand am benachbarten Klosterholz die Siedlung Nimbschen.Dem reformatorischen Gedankengut konnten sich auch die Klöster nicht entziehen.
Im Frühjahr 1523 flohen zwölf Nonnen aus dem Kloster Marienthron bei Grimma, von denen neun über Torgau nach Wittenberg gelangten, darunter auch Katharina von Bora, der späteren Ehefrau von Martin Luther.
Die als Kloster Nimbschen bekannte Klosteranlage wurde aufgelöst und als Wirtschaftsbetrieb weitergeführt. Neben der malerischen Klosterruine befindet sich heute das Hotel Kloster Nimbschen in den ehemaligen Stallungen und Speichern. Zur Erinnerung an das Kloster und seine berühmte Bewohnerin wurde eine Kapelle errichtet, die sich an den gotischen Stil anlehnt.