Skulptur „Kreuzmensch“ oberhalb der Mulde bei Höfgen
Obwohl es das Wasser der Mulde es nicht immer gut mit diesem Dorf gemeint hat, die Bewohner ließen sich nie unterkriegen. Sie entwickelten ein lebendiges Dorf. Ein paar Schritte hinter der bekannten Ausflugsgaststätte „Schiffsmühle“ kann man ein paar Stufen erklimmen und die Natur hat einen sofort vereinnahmt. Waldlichtung, Ruhe und ein Blick auf die Mulde belohnt den Wanderer. Man könnte sich natürlich gleich in dieser oder einer anderen Gaststätte im Dorf an einen Tisch setzen und schlemmen, aber diese Gegend hat viel mehr zu bieten.
Das kleine Höfgen rechts der Mulde muss etwas ganz besonderes sein, sieht man den riesigen Parkplatz am Ortseingang auf dem man sein Auto abstellen kann. Und wahrlich – das kleine Dorf mit seinen 81 Bewohnern versprüht einen ganz besonderen ländlichen Charme, den man so im Freistaat nicht allzu häufig findet. Zurecht zählt Höfgen nahe Grimma zu den schönsten Dörfern Sachsen. Mit seinen Bauernhöfen, Streuobstwiesen und der Mulde ist es ein kleines Idyll.Das »Erleben mit allen Sinnen« steht dabei besonders im Fokus der Entdeckungsreise durch den Ort. Auf einer Felskuppe erhebt sich im Dorfkern die in ihrer Form einzigartige, romanische Dorfkirche. In Sichtweite schwimmt eine der letzten Schiffmühlen Europas. Das Museum gibt einen interessanten Einblick in die Kulturgeschichte der längst vergessenen Technik. Die weite Wiesen- und Auenlandschaft Höfgens mit ihren bunten Streuobstwiesen, das wellige Hügelland und die ausgedehnten Wälder bieten Radfahrern ideale Bedingungen. Abwechslungsreiche Touren können zum Beispiel auf dem Mulderadweg unternommen werden.
Erleben kann man die Skulpturen und Installationen im Jutta Park und der weitläufigen Umgebung. Besonders beeindruckt mich die Skulptur „Kreuzmensch“ (Volkmar Kühn, Bronze, Höhe 2,20 m, gestiftet von der Stadt Grimma für die Opfer der Flutkatastrophe 2002), welcher seine Arme weit über diese wunderschöne Landschaft ausbreitet und zu einem Besuch einlädt. Ich habe diese Einladung gern angenommen.
Fotos und Text: Jürgen Rüstau