Drogenkinder – Das Ende von allem

Seit Jahren fuhr ich wieder mal diese Straße entlang.
Dort wo die Mädchen immer stehen.
Ohren und Augen hielten Ausschau nach ihrem Lachen Klang.
Konnte sie nicht hören und auch nirgendwo sehen.

Ich fragte ein Mädchen, wo Sindy ist, wie es ihr geht.
Sie senkt den Kopf, schaut mich verzweifelt an.
Eine Träne in ihren Augen steht, nur eine einzige,
die sie in ihren Tränen leeren Augen nicht mehr halten kann.

Plötzlich hielt Totenstille auf der Straße seine Einkehr.
Reglos stand ich inmitten der Stadt.
In meinen Augen war sie menschenleer.
Eine Stadt, die ihre Gefühle verloren hat.

Gerade erst vor achtzehn Jahren wurde sie geboren.
Die letzten Jahre nur mit der Sucht gelebt.
Sie hatte den Kampf gegen die Drogen verloren.
Leben nicht mal richtig erlebt.

Große Worte im Kampf gegen die Drogen.
Kranke nicht verstanden, kriminalisiert und nicht therapiert.
Tut euch nur gegenseitig auf die Schulter klopfen und loben.
Wieder ein Tod, der an unser aller Gewissen inseriert.

Noch immer gibt es Leute, die verkaufen.
Noch immer gibt es viel zu junge Mädchen,
die dafür auf dieser Straße der käuflichen „Liebe“ laufen.
Wann wird das endlich vorbei sein für immer?

Wann nur,
werden Bahnhof Toiletten nicht mehr zum Sterbezimmer?
Wo ist da ein Hoffnungsschimmer?
Wann ist das alles vorbei für ewig und immer?
WANN?

© Jürgen Rüstau 2004