10.03.2012
So richtig bekannt wurde Katy Karrenbauer durch die Rolle der Christine Walter in der Fernsehserie „Hinter Gittern – Der Frauenknast“, hatte aber auch vorher schon etliche Rollen in TV-Serien, wie „Notaufnahme“ oder „Alphateam“. Danach oder während dieser Zeit kamen dann noch Kino- und Fernsehfilme dazu. Als sie 2011 in das australische Dschungelcamp ging, fragten sich viele „Hat die das nötig?“. Ja, sie hatte es: Durch ein aus vielerlei Gründen fehlgeschlagenes Finanzierungsprojekt geriet sie in hohe Schulden und letztendlich in Privatinsolvenz. Mit der Teilnahme am Dschungelcamp sah sie ihre letzte Chance, aus ihren Schulden herauszukommen und – sie wurde Zweite und mit der Gage konnte sie ihre Gläubiger zufriedenstellen.
Das alles und noch etwas mehr erfuhren die Gäste der 36. Blauen Stunde im Café esprit. Katy Karrenbauer gab sich locker und redegewandt, hat sie doch selber schon viele Talkshow Erfahrungen bei diversen Senden gehabt und hat neuerdings im Internet unter www.tedigo.tv mit „Karrenbauers Talk“ ein eigenes Talkshow Format, in dem sie Menschen mit interessanten und ungewöhnlichen Schicksalen befragt.
Die Rolle als „Walter“ in der über 10 Jahre laufenden Frauenknast-Serie trug zweifelsohne zu ihrem Bekanntheitsgrad bei, wurde aber auch gerne mal für einen Gag verwandt, so, als sie mit Mike Krüger in der NDR-Talkshow „Mein Gott Walter“ sang oder singen musste. Sie fand aber auch danach in Kino- und Fernsehfilmen noch Rollen, in denen sie nicht auf den Typ „Walter“ festgelegt war. Auch für ein Gastspiel in der TV-Serie „In aller Freundschaft“ hat sie in Leipzig gedreht.
So wie die Schauspielerei hat sie auch das Singen von der Pike auf gelernt, denn vor dem Schauspielstudium in Kiel nahm sie eine klassische Gesangsausbildung als Mezzosopranistin. Durch einen Stimmband defekt formte sich Ihre Stimme zum tiefen Bassbariton. Neben eigenen CD’s sang sie auch zusammen mit Xavier Naidoo beim Berliner Wannseekonzert vor 30000 Zuschauern und tourte 2005 und 2006 mit der Band Silly durch die Lande. Einige neue Projekte sind in der Planung. Die Liveatmosphäre liegt ihr mehr, als die Arbeit im sterilen Tonstudio, sie mag und sucht das Livepublikum. So war sie glücklich, dass sie ein Angebot für drei Männer-Rollen im Shakespeare-Klassiker „Wie es euch gefällt“ mit und unter Katharina Thalbach in der Komödie am Kurfürstendamm bekam.
Obwohl sie nicht als Sängerin für die Talkrunde gebucht war, schnappte sie sich spontan beim Soundcheck von Gitarrist Frank Walter das Mikro und schmetterte mit ihm gemeinsam den Pink-Floyd-Titel „Wish you were here“. Auch während des Talks sang sie gleich mal á capella die deutsche Version von „Pretty Belinda“ von Chris Andrew.
Am 17 11.202 war Katy Karrenbauer das erste Mal zu einer Autogrammstunde auf dem Leipziger Hauptbahnhof in der Messestadt. „Es war kurz nach meinem 16. Geburtstag“, wusste es Kristin Lange deshalb so genau. Sie war extra zu diesem Termin aus Würzburg nach Leipzig gekommen. Auch heute saß sie unter den Gästen, von denen Petra Jericke aus Stuttgart wohl die weiteste Anreise hatte.
Im vergangenen Jahr las ihre Freundin Karen Böhne (wir berichteten) aus ihrem Buch „Das Leben ist kein Fischfurz“. Es gibt neben einem Gedichtband noch ein Buch mit dem Titel „Die Freiheit nehm ich mir“ mit 15 Kurzgeschichten.
Ein Novum gabs zum Finale der Talkrunde auch noch: Nicht der Star des Abends stand zum Schluss auf der Bühne sondern Moderator Tobias Meier und Jürgen Rüstau, die, so der Wunsch von Katy Karrenbauer, das Lied vom „Tauchscher Jung“ aus ihrem letzten Kabarettprogramm „Ich war noch niemals in New York“ singen mussten. Sie saß derweil im Publikum und animierte die Gäste zum Mit klatschen.
Am Karfreitag kann man sich im Abendprogramm von Leipzig Fernsehen die amüsante und abwechslungsreiche „Tauchaer Blaue“ Stunde noch einmal anschauen.
Bericht IVT. Text und Fotos: Reinhard Rädler