Drogenkinder

Sindy, armes Drogenkind.
Kindheitsträume sind verweht im Wind.
Einmal wolltest du es nur probieren.
Damit deine verletzte Seele auskurieren.
Nur einmal deine Sorgen vergessen.
Die Familie, die aufhörte eine Familie zu sein,
ließ dich mit deinen Sorgen allein.
Einmal ist keinmal, der Kreislauf beginnt.
Drogen, Entgiftung, immer wieder Drogen.
Die Zeit, sie verrinnt.
Täglich auf der Straße, für Drogen auf dem Strich
Von allen benutzt, keiner liebt dich.
Nächte ohne Drogen, sie sind eine Qual.
Im Leben hattest du nur einmal die Wahl.
Aus dieser Hölle gibt es kein zurück.
Zerstört sind die Träume von Liebe und Glück.
Du stehst auf eigenen Füßen.
Sie sind öfters schwach.
An manchen Tagen fehlt dir zum schlafen,
über dem Kopf das Dach.
Sindy, die Nächte sind dunkel, die Nächte sind kalt.
Im Kreislauf der Drogen, wird keiner alt.
Eine Träne läuft über dein fahles Gesicht.
Eine Träne, die uns in das Gewissen spricht.
Wir aber verstehen ihre Sprache nicht.
Eine Armee von Drogenkindern schreitet auf uns zu.
Wir wollen nicht helfen, sehen drüber weg, wollen unsere Ruh.
Spießer halten ihre Augen fest verschlossen.
Nichts sehen, nichts hören, unverdrossen.
Dealer frohlocken, es klingen ihre Kassen.
Kinder gehen zu Grunde,
Kinder, die ihre Kindheit mit großen Schritten verlassen.
Körperlich am Ende und psychisch zerstört.
Wir haben ihre Schreie nach Liebe
und Geborgenheit nicht erhört.

© Jürgen Rüstau 1999

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